Ohne Tom Sykes wäre Kawasaki ein Nichts
Tom Sykes ist ein Phänomen. Bei seinen ersten Wildcard-Einsätzen in der Superbike-WM ließ er uns 2008 über seinen puren Speed staunen: Rang 2 in Donington Park auf Suzuki. 2009 kam er als Fixstarter ins Yamaha-Werksteam und ging gegen den späteren Weltmeister Ben Spies gnadenlos unter. Sein erstes Jahr bei Kawasaki musste ihm der damalige Teamchef Paul Bird finanzieren, weil die Japaner von seinen Qualitäten nicht überzeugt waren.
Inzwischen ist Tom Sykes das Aushängeschild von Kawasaki. Die japanischen Ingenieure kleben an seinen Lippen, seine Aussagen sind Gesetz, geben die Entwicklungsrichtung vor. Und machen Kawasaki in der Superbike-WM so erfolgreich wie nicht mehr seit 20 Jahren. Damals wurde der Amerikaner Scott Russell auf einer ZXR 750 letzter Superbike-Weltmeister für Kawasaki.
Gefühlstyp Tom Sykes
«Ich fühle kleinste Veränderungen am Motorrad, das hat bei der Entwicklung der ZX-10R geholfen», meinte der schnelle Engländer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich kann genau beschreiben, was das Motorrad braucht. Dazu habe ich einen exzellenten Crew-Chief und das großartige Team von Kawasaki hinter mir. Manchmal macht ein Klick an der Vordergabel den Unterschied aus. Wenn du nach dem letzten bisschen Feedback auf der Kante des Reifens suchst, dann kann es ein Klick ausmachen.»
Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker sagt, dass der 27-Jährige immer besser wird. Darüber kann der «Grinser» nur schmunzeln: «Das höchste Level erreicht man nie. Im Motorsport entwickelt sich der Fahrer immer weiter, ebenso die Technik und die Reifen. Deshalb liebe ich diesen Sport so. Man ist nie perfekt, obwohl ich das natürlich immer bestmöglich versuche. Ich vertraue meinem Team, es ist nett wenn man weiß, dass sie hinter einem stehen. Das war in meiner Karriere nicht immer so.»
In der WM-Wertung liegt Sykes derzeit mit 39 Punkten Rückstand auf Leader Sylvain Guintoli (Aprilia) auf Rang 3. Er hat 55 Punkte mehr erobert als sein Teamkollege Loris Baz.