Max Neukirchner muss zwischen drei Ducati wählen
Der erste Test mit der Ducati 1098R, dem Vorgängermodell des aktuellen Superbikes 1199 Panigale, verlief harzig. Anfänglich zickten die Speedsensoren, dann passte die Elektronik für die Gasannahme nicht. Erst kurz vor 18 Uhr konnte der Sachse einige Runden mit dem schnellen Oldtimer drehen.
«Ich wollte das Motorrad mal fahren, versprochen habe ich mir gar nichts davon», erklärte Neukirchner SPEEDWEEK.com. «Bei Pedercini bin ich 2006 die 999 gefahren, aber das war kein Motorrad. Ich wollte wissen, wie sich die 1098 zur Panigale verhält, wo Vor- und Nachteile liegen. Rundenzeiten müssen passen, das Gefühl muss aber auch stimmen. Die Prämisse ist immer, dass ich schneller bin.»
Bei kaum mehr als fünf fliegenden Runden am ersten Tag waren die Rundenzeiten nebensächlich. Bemerkenswert ist, dass der Deutsche auf Anhieb schneller fuhr als mit seiner Panigale, an der er gestern allerdings auch mit Federelementen von WP Suspension und mit Elektronik von Mitsubishi experimentierte.
Zu heiß für schnelle Zeiten
Die verwendete 1098R gehört einem italienischen Privatmann, der die Bestände des bankrotten Effenbert-Teams aufgekauft hat. Es ist ein ehemaliges Bike von Sylvain Guintoli, nur die tuntige Glitterlackierung ist neu. Am Fahrwerk wurde für die ersten Runden nichts angepasst, Neukirchner war mit harten Reifen unterwegs. Bei bis zu 55 Grad Asphalttemperatur waren ohnehin keine schnellen Zeiten möglich.
«Das Ansprechverhalten des Motors ist super», lobte der MR-Racing-Pilot. «Du denkst, der Motor hat keine Leistung. Er ist sanft und gut dosierbar. Die 1098 fühlt sich langsam an, die Zeiten passen aber. Auf der Panigale fühle ich mich schnell, bin aber langsam.» Ebenfalls positiv: «In enge Kurven fällt die 1098R regelrecht hinein. Insgesamt ist aber die Panigale agiler.»
Heute testet Neukirchner drei verschiedene Motorräder:
Ducati 1098R mit Öhlins-Gabel und -Federbein.
Ducati 1199 Panigale R mit Öhlins-Gabel, WP-Federbein und Magneti-Marelli-Elektronik.
Ducati 1199 Panigale R mit WP-Gabel und -Federbein sowie Mitsubishi-Elektronik.
Welches Material er für die kommenden Rennen in Russland einsetzt, wird in den nächsten Tagen entscheiden.