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Ducati Panigale: Das Warten auf den ersten Sieg

Von Ivo Schützbach
Bei der Superbike-WM in Moskau eroberte Ayrton Badovini den ersten Podestplatz mit der Ducati 1199 Panigale. Dem waren schwierige Zeiten vorangegangen.

Während die Ducati-Modelle der letzten Jahre stets eine Evolution des Vorgängers waren, und damit auf einen unglaublichen Erfahrungsschatz an Rennsport-Know-how aufbauen konnten, ist die 1199 Panigale R eine Neuentwicklung. Eine, die sich trotz allem am Vorgänger 1098R messen lassen muss.

Von 2008 bis 2012 wurden auf der 1098R 49 Siege und 139 Podestplätze erobert. Die erfolgreichsten Piloten waren in diesem Zeitraum Carlos Checa (21 Siege), Troy Bayliss (11) und Noriyuki Haga (10).

Kein Wunder, probierte das deutsche MR-Racing-Team Anfang Juli in Misano eine sechs Jahre alte Ducati 1098R. Auf diversen Rennstrecken sind diesem Erfolgsbündel in der Vergangenheit bessere Zeiten gelungen als dem neuen Aushängeschild aus Bologna.

Marinelli: Technisch für drei Bikes verantwortlich

«Auch wir haben zahlreiche Vergleichstests zwischen der 1098 und der Panigale gefahren, auf verschiedenen Rennstrecken», erklärte Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli gegenüber SPEEDWEK.com. «Zum letzten Mal 2011 mit Davide Giugliano und Danilo Petrucci. Ab und zu macht es Sinn, altes Wissen hervorzukramen. Wenn man vorankommen will kann es sinnvoll sein einen Schritt zurück zu machen, um Lösungen für ein aktuelles Problem zu finden.»

«Ich war technisch für die 1098 verantwortlich», hält Marinelli fest, der sich zuvor als Crew-Chief des großen Troy Bayliss seine Sporen verdiente. «Das erste Motorrad, das ich als Technischer Direktor gemanagt habe, war die 999. Die Panigale ist ein neues Abenteuer. Aus verschiedenen Gründen scheitern wir derzeit bei den Superbikes. Wir hatten auch etwas Pech dieses Jahr, das hat man nicht in der Hand. Aber auch aus solchen Situationen muss man das Beste machen. Wir wissen, dass enorm viel Arbeit vor uns liegt – davor haben wir uns aber noch nie gefürchtet. Wir geben nicht auf. Jedes schlechte Ergebnis hält uns an, noch härter zu arbeiten. Früher oder später erreichen wir dann auch unsere Ziele. Mit der 1098 habe ich einige Weltmeisterschaften gewonnen, ich liebe sie noch immer. Gleiches gilt für die 999. Immer wenn ich durch das Ducati-Museum laufe, bewundere ich sie. Ich liebe auch die Panigale, auch wenn sie mir im Moment etwas Bauchweh bereitet.»

Ducati macht schwere Zeiten durch

Ducati gelang dieses Jahr erst ein Podestplatz (Ayrton Badovini in Moskau) und eine Pole-Position (Carlos Checa auf Phillip Island). In der WM-Gesamtwertung liegt der beste Ducati-Fahrer auf Rang 12. Marinelli: «Wir machen eine sehr schwierige Zeit durch. Im Rennsport weißt du nie, wo der Weg hinführt. Manchmal hast du Ziele, die nicht sehr einfach zu erreichen sind. Wir hatten sehr gute Jahre, im Moment erleben wir ein schwieriges. Aber es nützt nichts, wenn wir und die Haare raufen oder uns selbst bemitleiden. Es bleibt nur, härter als bisher zu arbeiten. Auch wenn das bedeutet, mehr als 14 Stunden pro Tag zu schuften – nur so finden wir so bald wie möglich zu alter Stärke.»

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