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Neukirchner: «Wechsel wäre nach hinten losgegangen»

Von Ivo Schützbach
Als sich abzeichnete, dass mit der Ducati Panigale in diesem Jahr nichts zu gewinnen ist, dachte Max Neukirchners Team MR-Racing über den Wechsel zu BMW nach.

Als Privatteam ist das im oberschwäbischen Ingoldingen stationierte Team MR-Racing an keinen Hersteller fix gebunden. Die Wahl für Ducati fiel letzten Herbst in erster Linie wegen der Emotionen, für welche die italienische Nobelmarke weltweit sorgt. Damals war nicht absehbar, dass der erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM mit seinem neuen Motorrad die schlechteste Saison der WM-Geschichte abliefern würde.

«Der Grundspeed der Panigale hat von Anfang an gefehlt», erzählte Max Neukirchner SPEEDWEEK.com. «Als ich das erste Mal mit dem Werksbike gefahren bin, hatte ich kein Grinsen im Gesicht – es war ein verhaltenes Gefühl. Es war zwar nicht schlecht, Freudensprünge habe ich aber keine gemacht.»

Bis heute nicht. In Moskau lieferte der Sachse zwar einen feinen siebten Platz ab, der war aber den besonderen Umständen zu verdanken. Wie schlagkräftig die Ducati Panigale ist, zeigen auch die Ergebnisse der Werksfahrer Ayrton Badovini und Carlos Checa, die in der WM-Tabelle einen Platz vor und hinter dem 30-Jährigen auf den Rängen 12 und 14 liegen.

Wechsel zu BMW wurde diskutiert

Als sich in der ersten Saisonhälfte abzeichnete, dass es bei Ducati in diesem Jahr keine großen Verbesserungen geben wird, wurde bei MR-Racing über einen Wechsel zu BMW nachgedacht. «Ich bin froh, dass wir in der laufenden Saison nicht auf ein anderes Motorrad gewechselt haben», sagt Neukirchner heute. «Das wäre eh nach hinten losgegangen. Selbst wenn wir als privates Team eine BMW fahren würden, dann hätten wir zwar Leistung ohne Ende und sind auf den Geraden viel schneller. Man kann die Leistung aber nicht in der Kurve umsetzen und auf den Boden bringen. Dafür braucht man Ingenieure, welche die Leistungsentfaltung in der Kurve genau hinbekommen. Da sind wir im Vergleich zu den Werksteams ein kleines Licht. Es sei denn, es kommt jemand um die Ecke und macht das für uns.»

«Die Elektronik ist heutzutage der Schlüssel zum Erfolg», weiß der zweifache Superbike-WM-Laufsieger. «Die Ducati könnte man noch besser hinbekommen. Insgesamt haben wir zwar zu wenig Leistung, in den Kurven könnte aber noch mehr abgeschnitten werden. Dann bräuchten wir noch ein wenig mehr Top-Leistung und dann könnte man sicher auch mit der Panigale was erreichen. Bei den Vierzylinder-Bikes hört man, dass die in manchen Kurven nicht auf allen Zylindern laufen. Die laufen dann nur auf zwei oder drei Zylindern – dabei haben die im Drehzahlkeller schon weniger Leistung als wir mit dem V2-Motor. Wenn man die Elektronik einer Kawasaki nicht in den Griff bekommt, dann fährt man genauso hinten herum. Das sieht man ja bei Pedercini.»

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