FIM muss entscheiden: Endloser Streit der Hersteller
Der Motorrad-Weltverband FIM schreibt das Reglement
Vor zwei Wochen sagte Dorna-Manager Gregorio Lavilla in Imola zu SPEEDWEEK.com, dass sich die neun in der Superbike-WM vertretenen Hersteller so gut wie einig sind, wie das technische Reglement 2015 aussehen wird.
So gut wie – also nicht.
Seit Monaten reden die MSMA-Mitglieder (Motorcycle Sport Manufacturer's Association) über Details, lange werden sich das WM-Vermarkter Dorna und der Motorrad-Weltverband FIM nicht mehr ansehen. «Wir können nicht über jede Schrauben diskutieren», ist bei der Dorna zu hören.
Genau das tun die Hersteller aber. Jeder Vorschlag geht an alle anderen Hersteller, diese müssen ihn abnicken – oder es entsteht eine weitere endlose Diskussion.
Wenn nicht bald eine Einigung erzielt wird, werden Dorna und FIM den größten gemeinsamen Nenner suchen und entscheiden. Auch auf die Gefahr hin, damit einen Hersteller zu verstimmen. «Dass sich alle einig sind, wird nie passieren», ist bei einem japanischen Hersteller zu hören.
Grundsätzlich wird das Reglement wie folgt aussehen.
Es wird einen Kostendeckel geben für Bremsen, Federelemente und Elektronik, die leistungssteigernden Maßnahmen am Motor werden eingeschränkt. Die Hersteller dürfen weiterhin eigene Elektronik entwickeln, im Zylinderkopf dürfen etwa die Kanäle oder Nockenwelle modifiziert werden. So soll garantiert sein, dass jedes Motorrad auf einen konkurrenzfähigen Level gebracht wird, auch wenn es serienmäßig nicht dem jüngsten technischen Stand entspricht. Ein Motorrad darf im Laden nicht mehr als 40.000 Euro kosten, Schwinge und Chassis dürfen wie bislang modifiziert werden.