Ducati verspricht: 3C bekommt Topmaterial für die WM
3C-Boss Karsten Jerschke hat die Verträge von Champion Javier Fores und dessen Teamkollege Lorenzo Lanzi für die IDM Superbike 2015 verlängert. Vizemeister Max Neukirchner, er holte dieses Jahr für 3C vier Siege und 13 Podestplätze in 15 IDM-Rennen, wird ins Yamaha-Team von Michael Galinski wechseln und dort Kollege von Damian Cudlin.
3C prüft derzeit die Möglichkeit, neben Fores und Lanzi erneut einen dritten Piloten auf die schnelle Ducati 1199 Panigale R zu setzen.
Im Februar erhält die Truppe aus Landsberg am Lech die Ducati-Werksmotorräder für die vier geplanten WM-Läufe. Der technische Stand der 3C-Bikes wird beim ersten WM-Lauf in Assen am 19. April 2015 jenem des Werksteams zu Saisonstart entsprechen. Auf etwaige Verbesserungen während der Testfahrten auf Phillip Island Mitte Februar sowie in den ersten drei Rennen in Australien, Thailand und Aragón muss 3C verzichten.
Verzögerung von wenigen Rennen
Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli erklärte SPEEDWEEK.com: «Schon in der Vergangenheit waren Satelliten-Teams technisch sehr nahe am Werksteam dran. Wenn es um die Entwicklung von Teilen geht, ist der Weg vorgezeichnet. Sobald das Testteam neue Teile für gut befindet, werden sie von den Werkspiloten in den Rennen probiert. Bewähren sie sich dort, werden sie zu Standardteilen und gehen in Produktion. Ab diesem Zeitpunkt sind die Teile für alle Kunden erhältlich. Wir reden von einer Verzögerung von wenigen Rennen.»
Marinelli bekräftigt, dass ein wichtiges Kundenteam wie 3C auch jederzeit identisches Material wie das Werksteam erhalten könnte. «Im Interesse der Teams würde ich aber davon abraten», sagte der großgewachsene Italiener. «Sonst bestellen sie tonnenweise Teile, geben dafür viel Geld aus, und am Ende können sie diese nicht einsetzen, weil sie sich nicht bewähren. Es geht ja auch uns so, dass wir neue Teile entwickeln und diese bereits vom Testteam aussortiert werden, weil sie keine Verbesserung darstellen. Oder, dass das Testteam einen großen Vorteil ausmacht, wir bringen die Teile an die Rennstrecke, und das Werksteam befindet sie nicht für gut genug. Wir reden hier vor allem von mechanischen Teilen. Mit der Elektronik verhält es sich einfacher, da hat man viel schneller entsprechendes Feedback. Und Software kostet gleich viel, ob man sie auf einen Computer oder auf 1000 spielt. Wenn hingegen mechanische Teile produziert werden, dann müssen sie es auch wert sein.»
Wäre es ein Problem für dich, wenn ein Kundenteam wie 3C erfolgreicher ist als die Werksmannschaft mit Davide Giugliano und Chaz Davies? «Das war noch nie ein Problem für uns», versichert Marinelli. «Und es wird auch nie eines sein. Für Ducati ist wichtig, dass eine Ducati gewinnt. Natürlich, wenn du dir ein Werksteam leistest, dann erwartest du auch, dass das Werksteam sich gut schlägt. Wenn aber ein Satelliten-Team ein Rennen gewinnt, dann freue ich mich über diesen Sieg genauso.»