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Yamaha fühlt sich übergangen: «Regeln mitgestalten»

Von Ivo Schützbach
Yamahas Road-Racing-Manager Andrea Dosoli (re.) mit der neuen R1

Yamahas Road-Racing-Manager Andrea Dosoli (re.) mit der neuen R1

Das technische Reglement der Superbike-WM 2015 hat nicht mehr viel mit der ursprünglichen seriennahen Idee zu tun. Yamaha wäre in die Gestaltung gerne mehr eingebunden gewesen.

Ursprünglich wollte WM-Vermarkter Dorna die Technik der Superbike-WM beinahe auf Superstock-Level kastrieren, sie mindestens auf das Niveau der Endurance-WM zurückschrauben.

Mehrere Hersteller fürchteten, dass sie dann nicht mehr konkurrenzfähig sind und drohten mit Ausstieg. Letztlich plädierte nur BMW vehement auf ein seriennahes Reglement, um so die ausufernden Kosten in den Griff zu bekommen.

Dorna, der Motorrad-Weltverband FIM und das Hersteller-Bündnis MSMA trafen sich aber auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, es sollte jedem Recht gemacht und ja kein Hersteller vergrault werden.

Inzwischen ist klar: Es wäre auch anders gegangen.

BMW, Ducati und Kawasaki verfügten bereits letztes Jahr über eine starke Serienmaschine, sie wären auch mit Superstock-Reglement siegfähig.

Nun haben für 2015 Aprilia, Yamaha und MV Agusta ein neues Motorrad gebracht.

Es ist davon auszugehen, dass Honda 2016 mit einer neuen Fireblade nachzieht, dann soll auch die neue Suzuki GSX-R1000 kommen.

Die EBR 1190RX wurde im Januar 2014 homologiert und zählt zu den neuesten Modellen.

Yamaha hätte das diesjährige technische Reglement gerne stärker mitgestaltet, wie Road-Racing-Manager Andrea Dosoli SPEEDWEEK.com erzählte. «Wir wurden mit einbezogen, aber nicht so stark, wie wir es gerne gehabt hätten», sagte der Italiener. «Ich stimme den neuen Regeln zu, es gibt positive Punkte. An einigen Stellen ist das Reglement aber verbesserungswürdig. Von nun an wollen wir bei allen offiziellen Meetings regelmäßig dabei sein. Wir wollen nicht nur Gäste sein, welche die Ergebnisse zur Kenntnis erhalten.»

Zahlreiche Kritiker bezeichnen das neue Reglement als für Ducati gemacht. Dosoli will das so nicht unterschreiben: «Im Zentrum des neuen Reglements steht die Kostensenkung. In der Vergangenheit hatten die Teams hohe Entwicklungskosten zu stemmen. Jetzt werden die Hersteller gezwungen, ein konkurrenzfähiges Standardmotorrad zu bauen. Ich bin überzeugt, dass die neuen Regeln mehr und mehr Privatteams erlauben werden, mit einem guten Paket anzutreten.»

Ende 2011 sperrte Yamaha sein Superbike-Werksteam zu, 2016 erfolgt die Rückkehr mit einem offiziellen Team. Den letzten WM-Titel in dieser Klasse holte 2009 der Texaner Ben Spies für Yamaha.

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