Schweiz: MIt einem Knall sind 10.000 Franken weg

Ducati sucht einen Platz für Marco Melandri!

Von Kay Hettich
Sehen wir Marco Melandri nach 2008 wieder auf einer Ducati?

Sehen wir Marco Melandri nach 2008 wieder auf einer Ducati?

Marco Melandri will zurück in die Superbike-WM, doch konkurrenzfähige Motorräder sind rar. Bei Ducati hat sich die Türe einen Spalt weit geöffnet. Beim Misano-GP könnte der Durchbruch gelingen.

Marco Melandri fühlte sich bei Yamaha für die werkseitige Rückkehr in die Superbike-WM 2016 sicher, denn dort ist sein alter Wegbegleiter Andrea Dosoli bei Yamaha Europa für alle Road-Racing-Aktivitäten zuständig. Doch der launische Italiener hat dort ansonsten wenige Fürsprecher, trotz seines herausragenden Speeds – wenn ihm das Motorrad passt. Und genau diese launische Art, die sich bis zur Rüfschädigung für den Hersteller auswirken kann, könnte für den 33-Jährigen bei Yamaha zum Verhängnis werden.

Dafür hat man für Melandri bei Ducati ein offenes Ohr. Auch wenn man mit den aktuellen Superbike-Piloten glücklich und sich für 2016 quasi handelseinig ist, wäre der 250-ccm-Weltmeister von 2002 gerade für Hauptsponsor Aruba von unschätzbarem Werbewert – im Gegensatz zu den blassen Chaz Davies und Davide Giugliano.

Nur zur Erinnerung: Ducati hatte selbst bereits Erfahrungen mit dem Charakter von Marco Melandri gemacht, als dieser 2008 in der MotoGP hoffnungslos unterging und sich nicht immer politisch korrekt über sein Arbeitsgerät geäussert hat.

«Es ist wahr, dass wir bei der MotoGP in Brünn mit Marcos Manager Alberto Vergani gesprochen haben», bestätigt Paolo Ciabatti gegenüber GPOne.com den Kontakt zu Melandri. «Claudio Domenicali bat mich, nach einer Lösung zu suchen. Wir versuchen es, aber es ist schwierig. Wir denken dabei an Althea. Einerseits schätzen wir das Team sehr, zum anderen wissen wir, dass Genesio Bevilacqua Interesse an einem Piloten mit Podiumspotential hat.»

Das Budget ist das Problem

Problem für Ducati: Ein Marco Melandri könnte vielleicht von seiner hohen Lohnforderung Abstand nehmen, doch allein Top-Material und Personal für dessen Betreuung verschlucken Unsummen. «Bevilacqua fragte nach Material und Updates, dann müssten wir auch noch Techniker entsenden. Leider haben wir dafür kein Budget», fährt Ciabatti fort. «Ich sage aber nicht, dass wir es nicht versuchen. Wir hoffen, dass es beim Misano-GP Neuigkeiten gibt.»

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