Markus Reiterberger: Volle Attacke in letzter Kurve
Entscheidung auf der Ziellinie: Reiterberger 23/1000 sec vor Torres
Abklatschen, Schulterklopfen, Lob und Glückwünsche: Bei Althea BMW sorgte Markus Reiterberger mit seinem siebten Platz im zweiten Rennen am Sonntag erneut für viel Freude. Wieder war der Bayer bester der vier BMW-Fahrer. Wenn auch hauchdünn: Teamkollege Jordi Torres schlug er auf der Ziellinie um 23/1000 sec.
Obwohl Reiti von Startplatz 9 aus seine Position beim Start halten konnte, ging es in den ersten Runden bis auf Platz 12 zurück. «Das war seltsam, ich habe mich sehr wohl gefühlt, wir hatten an der Gabel etwas geändert, damit ich besser einlenken kann», erklärte der Obinger. «Meine Zeiten waren schnell, aber nicht so schnell wie die der anderen. Ich konnte meine Zeiten von der ersten bis zur letzten Runde fahren – immer zwischen 1:34,7 und 1:35,3 min. In diesem Rahmen konnte ich mich bewegen, wurde aber nicht schneller. Grundsätzlich ist das ja gut, wenn man so konstant fahren kann.»
Problematisch ist es nur dann, wenn die Spitze zu Rennbeginn bis zu 1 sec schneller fährt. Ab Rennmitte ist der BMW-Pilot auf Augenhöhe mit den Stars.
Rundenlang hing Reiterberger hinter den Aprilia von Lorenzo Savadori und Alex De Angelis fest. «Die Motorräder von denen gehen brutal. Ich kam im Windschatten zwar mit, konnte aber nicht ausscheren», unterstrich der 22-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «De Angelis hatte den Windschatten der anderen Aprilia, der war doppelt so schnell. Ich konnte mich dann aber zum Glück durchsetzen. Torres und Guintoli waren dann schon zu weit weg, ich kam aber Schritt für Schritt an sie heran. Zum Schluss hatte ich Glück, dass Torres weit gehen musste, in der letzten Kurve konnte ich ihn ausbremsen. Siebter, wieder ein gutes Ergebnis, beste BMW, das ist ganz gut. Und gegenüber Samstag konnte ich den Rückstand auf die Spitze um fast 5 sec verringern, das ist positiv.»
Längst ist Reiti klar, wie wichtig der Startplatz und die erste Runde sind: «Ich habe schon gelernt, dass ich in der ersten Runde voll reinhalten muss, aber hier ging es nicht schneller. Wenn ich eine Reihe weiter vorne starten würde... Mitten im Feld kannst du nicht so losfahren, wie wenn du in der ersten Reihe stehst. So verliere ich die ersten zwei oder drei Runden 5 sec – unverschuldet eigentlich.»
Nach seinem Reifenschaden und dem darauffolgenden Sturz im ersten Lauf in Australien, eroberte Reiti seither die Ränge 8, 5 und 7. Mit 28 Punkten liegt er in der WM-Wertung auf Platz 9; Nicky Hayden (31), Jordi Torres (33) und Davide Giugliano (35) sind in Reichweite.