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Jordi Torres: «Reiterberger wird aufs Podium fahren»

Von Ivo Schützbach
Nach den beiden Übersee-Rennen der Superbike-WM zu Saisonbeginn ist Jordi Torres als Gesamtsiebter bester BMW-Pilot. «Die Elektronik von BMW ist schwierig zu handhaben», kritisiert der ehemalige Aprilia-Werksfahrer.

Drei achte und ein siebter Platz sind Jordi Torres’ Ausbeute in den ersten vier Saisonrennen. Das ergibt 33 Punkte und WM-Rang 7. Dass er damit bester BMW-Pilot ist, hat er dem Sturz seines Althea-Teamkollegen Markus Reiterberger in Australien zu verdanken (Reifenschaden), ansonsten läge der junge Bayer jetzt drei Punkte vor ihm.

SPEEDWEEK.com sprach mit Torres über die Leistungsfähigkeit von Reiterberger und wo Althea sowie BMW Aufholbedarf haben.

Du bist von Aprilia gekommen und hast auf der RSV4 eines der letzten Rennen der Superbike-WM 2015 in Katar gewonnen. Wie schneiden der Motor und die Elektronik von BMW im Vergleich ab?

Ich habe befürchtet, dass die BMW weniger Leistung hat, die Motorpower ist aber sehr gut.

Mit der Elektronik brauchen wir mehr Zeit. Die Elektronik von Aprilia ist leicht zu verstehen, gebrauchen und ändern. Bei BMW braucht man mehr Zeit, um auch nur Kleinigkeiten zu ändern. Daran müssen wir arbeiten.

BMW arbeitet viel an der Software.

Wir müssen auch das Bike noch besser verstehen und die Federelemente.

Du warst 2015 WM-Fünfter. Was denkst du über deinen Teamkollegen, den Deutschen Meister Markus Reiterberger?

Er ist stark, schnell und talentiert. Ein großes Talent. Er wird dieses Jahr für gute Resultate sorgen und einige überraschen. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass er in einem Rennen aufs Podium fahren wird.

Du glaubst, dass er in der Superbike-WM zu einem Spitzenfahrer werden kann?

Er braucht noch mehr Stabilität, die Meisterschaft ist lang. Die Rennstrecken sind sehr verschieden, die BMW lässt sich eventuell nicht an alle optimal anpassen.

Unsere Voraussetzungen sind andere. Markus muss einige Strecken lernen und wie es in der WM läuft. Ich muss meinen Fahrstil von der Aprilia an die BMW anpassen und herausfinden, wie ich schneller werde. Mit der BMW muss ich andere Linien fahren und mit weniger Schräglage. An der BMW ist weniger der Elektronik überlassen, bei Aprilia hat sie sich um alles gekümmert.

Du hast einen Vertrag bis Ende 2016 mit Option für 2017. Wolltest du keinen Zwei-Jahres-Vertrag?

Man hat mir nur diesen Vertrag angeboten. Aber ich weiß, dass dieses Projekt über mehrere Jahre läuft. Ich hoffe, dass ich mindestens zwei Jahre bei BMW und Althea bleibe.

Ich musste nach einem Jahr bei Aprilia meinen Fahrstil ändern, musste ein neues Team und Motorrad kennenlernen. Das war schon vorher in Moto2 so. Aber das möchte ich nicht jedes Jahr haben. Für mich wäre es gut, zwei Jahre im selben Team zu fahren.

Hältst du dein Team und Bike für gut genug, um eines der Topteams in der Superbike-WM zu werden?

Im Moment nicht, dafür müssen wir das Motorrad besser kennen. Ich weiß aber, was die Mechaniker können, sie haben mit Carlos Checa bereits eine Meisterschaft gewonnen. Sie sind auf Toplevel, für alle im Team ist aber die BMW neu.

Vor meinen ersten Runden auf der BMW hatte ich weniger erwartet. Danach war mir klar, dass wir eine gute Basis haben. Die gewonnenen Informationen zu verstehen ist aber schwierig. Ich tue mir schwer damit, den Mechanikern meine Eindrücke zu schildern. Dann wissen wir teilweise nicht was wir ändern müssen, um ein bestimmtes Problem zu lösen.

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