Alex Lowes (Yamaha): «Ich bin nicht zu aggressiv!»
Alex Lowes ist mit dem bisherigen Saisonverlauf unzufrieden
Alex, inzwischen konntest du die neue Yamaha YZF-R1 näher kennen lernen. Wie ist deine Meinung über das Bike?
Insgesamt gut würde ich sagen. Das Potenzial ist sehr hoch und genau das ist der Punkt, der mich noch frustriert: Wir müssen unbedingt einen Weg finden, um dieses Potenzial besser umzusetzen.
Ist die Yamaha mit der Suzuki vergleichbar, die du im vergangenen Jahr gefahren bist?
Nein, beide Bikes sind völlig unterschiedlich. Die Suzuki hatte ein altmodisches Design und war leicht zu fahren. Die neue R1 dagegen verlangt einen völlig anderen Fahrstil.
Einige Leute meinen, du hättest einen zu aggressiven Fahrstil für die Yamaha. Stimmt das?
Nein, ich bin nicht zu aggressiv, aber das kommt auch auf die jeweilige Situation an. Mit der aktuellen Elektronik greifen alle meine Konkurrenten vom Start weg auch voll an, nur in bestimmten Rennsituation wird noch taktiert. Natürlich könnte ich versuchen, meine rauen Kanten noch ein wenig abzuschleifen, aber ich weiß nicht, ob mich das wirklich schneller machen würde.
Was hältst du von der Elektronik?
Man muss bedenken, dass Yamaha erst in dieser Saison in die Superbike-Weltmeisterschaft zurückgekehrt ist und deshalb noch am Anfang der Entwicklung steht. Die Optimierung unserer Elektronik bleibt weiter eine unserer Hauptaufgaben.
Hast du eigentlich deinen Zwei-Jahres-Vertrag mit Crescent oder Yamaha unterschrieben?
Sylvain und ich haben den Vertrag als Yamaha-Werksfahrer abgeschlossen und das Team wiederum hat einen Drei-Jahres-Vertrag mit dem Werk. Das soll Stabilität in unserer Crew bringen.
Man hat den Eindruck, dass du mit deinem Einstand bei Yamaha nicht ganz zufrieden bist?
Ja, es ist bisher nicht ideal gelaufen, vor allem nicht nach den zwei erfolglosen Jahren mit Suzuki. Aber ich muss genau unterscheiden, was auf meine eigene Kappe geht und was nicht. Natürlich hatten die Fans und Journalisten große Erwartungen von der Rückkehr Yamahas in die Superbike-WM. Aber das empfinde ich etwas unfair und übertrieben, da bisher noch alles neu für uns ist.
Was erwartest du von der dritten Saisonrunde in Aragon?
Nun, es gibt einige Neuerungen und Upgrades für das Bike, die sich hoffentlich positiv bemerkbar machen werden. Wir haben leider nur noch einen Tag lang die Möglichkeit zu trainieren und zu testen, da bereits am Samstag das erste Rennen stattfindet. In Aragon gibt es eine recht lange Gerade und genau da wird es uns an Leistung und Topspeed fehlen.