Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Dominic Schmitter: Aufgeben stand nie zur Diskussion

Von Ivo Schützbach
Dominic Schmitter (Grillini Kawasaki)

Dominic Schmitter (Grillini Kawasaki)

Erst 14 Schweizer haben vor Dominic Schmitter Punkte in der Superbike-WM erobert. Der Widnauer erholt sich von seinem angsteinflößenden Sturz in Imola und berichtet über die Reaktionen.

Seinem schlimmen Sturz in der Einführungsrunde des ersten Superbike-WM-Laufs in Imola (Bremsversagen vorne) ließ Dominic Schmitter letzten Sonntag den ersten Punktgewinn folgen. Seit 17 Jahren war das keinem Schweizer gelungen.

Die letzten Punkte eroberte 1999 Roger Kellenberger. 14 Schweizer haben vor Schmitter WM-Punkte geholt, erfolgreichster ist Edwin Weibel mit 138,5 Punkten, knapp gefolgt von Andreas Hofmann mit 134.

«Inzwischen geht es mir besser, die Rennen in Malaysia kann ich fahren», erzählte Schmitter. SPEEDWEEK.com interviewte den 21-Jährigen.

Domi, wie waren die Reaktionen in der Schweiz auf deinen Punktgewinn in Imola?

Die waren sehr positiv, von den Sponsoren, von allen. Das war mega. Es war genau so wie ich es erwartet habe, wenn ich mal in die Punkte fahre. Wir haben immer gesagt, dass jeder Punkt wie ein Sieg ist. Ich war überrascht, alle hatten viel Freude. Es kam auch in den Schweizer Medien, sogar im Blick.

Wenn du an deinen bösen Sturz am Samstag denkst, ist der Punktgewinn noch mehr wert?

Genau. Wenn ich am Samstag hätte fahren können, hätte ich es vielleicht sogar aus eigener Kraft in die Punkte geschafft. De Angelis fuhr 1:49,5 min und sonst immer 1:50 Mitte, diese Zeiten konnte ich auch fahren. Schade, dass ich gestürzt bin.

Ist das dein nächstes Ziel? Ohne fremde Hilfe in die Punkte fahren?

Jeder weiß, dass das fast unmöglich ist. Es sind 18 oder 19 Werksmotorräder oder werksunterstützte Bikes. Davon eines zu schlagen, geht kaum. Die Fahrer in der WM sind alle gut, ich bin Rookie. Ich muss Geduld haben und hoffen, dass alles passt. Wenn ich keine Probleme habe wie in Imola, dann kann ich es erreichen. Sonst wird es schwierig.

Liegt dir von den restlichen Rennstrecken dieses Jahr eine besonders gut?

Malaysia ist sehr schnell, die Strecke lag mir letztes Jahr aber sehr gut, obwohl ich das erste Mal dort war. Jerez liegt mir sehr gut und auch Magny-Cours.

Was hat dein Team Grillini Kawasaki zum Punktgewinn gesagt? Teamchef Andrea Grillini hat sich irrsinnig gefreut, als ich bei ihm war. Für sie ist ein Punkt sehr viel wert.

Das stimmt. Andrea war mega happy. Er hat mich sogar Sonntagnacht um 22 Uhr angerufen, als ich auf der Heimreise war. Er fragte mich, ob es mir gut geht und hat sich bedankt.

Mein Teamkollege Josh Hook musste in Aragón wegen Schulterproblemen aufgeben. Ich finde, wenn man auf dem Motorrad schon die halbe Renndistanz gefahren ist, dann kann man auch die andere fahren. Drum habe ich mich in Imola durchgebissen.

Das Team hat ja gesehen, wie schlecht es dir am Sonntag ging. In dem Fall wissen sie deinen Kampfgeist und Willen nun noch mehr zu schätzen?

Ja, sogar der Elektroniker hat mir noch geschrieben. Ich schätze es mal so ein, dass sie relativ zufrieden mit mir sind und meinen Einsatz zu schätzen wissen.

Ich habe mich am Sonntag auch durchgebissen, weil das Team den Punkt mehr als verdient hat, sie haben eine gute Leistung abgeliefert.

Alle Schweizer in der Superbike-WM und ihre Punkte:

Dominic Schmitter 1
Stefan Ambord 0
Rudi Ammann 0
Walter Ammann 3
Bruno Bammert 14
Felix Beck 0
Claudio Biesele 0
Hugues Blanc 1
Hanspeter Bolliger 0
Adrian Bosshard 5
Yves Briguet 3
Ulrich Caluori 0
Robert Chesaux 2
Serge David 0
Marcel Ernst 14.5
Yann Gyger 0
Bernard Hänggeli 0
Peter Haug 0
Andreas Hofmann 134
Claude Alain Jaggi 0
Hans Ruedi Keller 0
Herbert Koppel 0
Huby Meier 7
Urs Meier 0
Beni Metzger 1
Masato Mogi 2
Christian Mönsch 1
Wolfgang von Muralt 3
Hermann Perren 0
Urs Portmann 0
Toni Rohrer 0
Michaël Savary 0
Robert Schäfli 0
Edgar Schneyder 0
Eskil Suter 0
Martin Walti 0
Urs Weder 0
Edwin Weibel 138.5
Roger Zumsteg 0
Urs Zwicker 0

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