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Niccolò Canepa: Vom Aussenseiter zum Yamaha-Retter

Von Kay Hettich
Niccolò Canepa hat 2016 keine Langeweile

Niccolò Canepa hat 2016 keine Langeweile

Zuerst schien die Saison 2016 für Niccolò Canepa eher öde zu verlaufen, doch mittlerweile wird der Italiener von Yamaha an allen Fronten eingesetzt. Er fährt in drei verschiedenen Rennserien!

Nach der Saison 2015 fand Niccolò Canepa weder in der Superbike-WM noch im Superstock-1000-Cup ein Team, das mit ihm zusammenarbeiten möchte. Er dockte letztendlich bei GMT94 Yamaha in der Endurance-WM an – die Saison 2016 besteht aus lediglich vier Rennwochenenden.

Doch mittlerweile ist Canepa gut ausgelastet, denn der Wechsel zu Yamaha erwies sich für ihn als Glücksfall – und für Yamaha ebenfalls.

Weil im offiziellen Pata Yamaha Werksteam im Superstock-1000-Cup beide Stammpiloten Florian Marino und Ricardo Russo mit Schien- und Wadenbeinbruch ausfallen, sprang der Italiener ein und wurde fuhr in Donington als Dritter prompt das erste Podium für Yamaha ein. Weil auch das Yamaha-Werksteam in der Superbike-WM auf die Dienste des verletzten Sylvain Guintoli verzichten muss (Sturz in Imola), absolvierte Canepa jüngst an Stelle des Franzosen Testfahrten in Misano – auch diese Aufgabe erledigte der 28-Jährige mit bravour. Dazu bestreitet Canepa für Yamaha die italienische Meisterschaft.

Als Ergebnis sitzt Canepa nun beinahe an jedem Wochenende auf einem Motorrad.

«Ehrlich gesagt ist das ziemlich aufregend für mich», gesteht Canepa grinsend. «Ich liebe es, Motorräder zu fahren – und jetzt habe ich beinahe jedes Wochenende dazu die Gelegenheit. Für einen Rennfahrer ist das das schönste Geschenk. Manchmal ist der Wechsel auf das andere Bike und Team nicht leicht, aber das ändert nichts an meiner Aufgabe. Sich auf seinen Job zu konzentrieren ist einfacher, wenn er einem Spaß macht.»

Doch jede Serie hat hinsichtlich Elektronik, Tuning und Reifen seine eigenen Regeln und Anforderungen. «Seit Januar bin ich vier verschiedene Spezifikationen der Yamaha R1 gefahren. Direkt nach einem Test mit der Endurance-Version bin ich in Imola das Qualifying im Superstock-1000-Cup gefahren», erzählt Canepa. «Ich tat mich zuerst echt schwer, denn der Unterschied zwischen beiden Bikes ist gewaltig – vor allem bei den Reifen. Mit einem anderen Reifenfabrikat muss man das Bike komplett anders abstimmen, am schwierigsten ist aber das neue Limit zu finden. Aber die Basis der Yamaha ist einfach und intuitiv, das machte es leichter.»

Canepas Karriere-Ziel bleibt jedoch die Superbike-WM, das wurde ihm beim Misano-Test umso bewusster. «Ein Werks-Superbike zu fahren ist immer etwas besonderes», betont Canepa, der sich Hoffnungen als Guintoli-Ersatz in Misano macht. «Das Motorrad ist im Kern eine R1, doch die Elektronik und die Motorleistung macht einen grossen Unterschied. Ich habe viele Dinge getestet, und ich hoffe meine Erfahrungen als Testfahrer sind bei der Weiterentwicklung hilfreich.»

Zur Erinnerung: Nach seinem Titelgewann 2007 im Superstock-1000-Cup arbeitete Canepa als Testfahrer bei Ducati.

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