Belohnung für Dominic Schmitter: Test mit neuer Kawa
Dominic Schmitter
Am Samstag hat Dominic Schmitter seinen dritten WM-Punkt in seiner Rookie-Saison verpasst, weil der Hinterreifen an seiner Kawasaki ZX-10R die letzten Runden gnadenlos eingegangen ist und der Schweizer damit wehrlos war.
Im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag war Domi erneut nahe dran, letztlich musste sich der Grillini-Pilot aber dem ehemaligen GP-Sieger und jahrelangen MotoGP-Fahrer Karel Abraham beugen.
«Dieses Mal hat der Reifen gehalten, jetzt habe ich den Unterschied zwischen Privatteam und werksunterstütztem Team gemerkt», meinte er nach Platz 16. «Ich konnte mit Karel Abraham kämpfen, das war mein bestes Rennen dieses Jahr, megageil. Ich konnte ihn zweimal ausbremsen und kontern, ich gab alles und hatte Freude. Fast wäre ich 1:37 min gefahren, in diesem Rennen war ich am schnellsten während des ganzen Wochenendes – und das alleine.»
Wo hattest du gegen Abraham auf seiner Milwaukee-BMW die größten Nachteile? «Überall beim Rausbeschleunigen, in die Kurven rein und beim Anbremsen war ich deutlich später», hielt der Schweizer fest. «Ich konnte viel schöner die Linie halten und viel stärker bremsen als Abraham, weil ich viel Vertrauen zum Vorderreifen hatte.»
Abraham fährt nicht in der Form seines Lebens, konntest du von ihm als ehemaligem MotoGP-Piloten trotzdem etwas lernen, fragte SPEEDWEEK.com. Schmitter: «Am Anfang war er für mich ein Fahrer wie jeder andere. Die letzten fünf Runden merkt man aber den guten Fahrer. Er weiß ganz genau, wie man mit abgenützten Reifen auskommt. Das ist meine erste Saison, ich weiß es noch nicht. Als er mich überholt hatte, fuhr er ganz anders. Nicht mehr so rund, sondern ganz kantig, damit er in der Kurvenmitte das Motorrad aufstellen konnte. Ich weiß das, das umzusetzen ist aber richtig schwierig.»
Wieder einmal machte Schmitter seinem Team Grillini Kawasaki viel Freude. Zur Belohnung darf er am morgigen Montag in Misano erstmals die neue Kawasaki ZX-10R Modelljahrgang 2016 testen. Vorerst wurden dafür zweimal zehn Runden angesetzt. Grillini ist als einziges Kawasaki-Team noch mit den letztjährigen Motorrädern unterwegs. Für Schmitter ist es nach Australien erst der dritte Testtag, «endlich kann ich mal ein paar grundlegende Sachen probieren», freut er sich.