Tom Sykes (2.): «Könnte mir in den Hintern treten»
Als Jonathan Rea vorbei war, kam Tom Sykes nicht hinterher
Bis fünf Runden vor Schluss führte Tom Sykes das Sonntag-Rennen in Misano an. Jonathan Rea wagte nur einen Angriff, dieser glückte und der Nordire konnte sich augenblicklich absetzen. Die letzten Runden verlor Sykes beinahe 3 sec auf seinen Kawasaki-Teamkollegen.
«Ich war nicht so stark wie beabsichtigt und Johnny konnte etwas zulegen», fasste Sykes seine elfte Niederlage im 16. Rennen gegen den Weltmeister zusammen. «Am Samstag habe ich eine sehr gute Chance zu gewinnen verpasst. Pole-Position und zweimal Zweiter – normal ist das ein akzeptables Wochenende. Aber gegen Jonathan? Er ist der WM-Leader, ich habe wieder Punkte auf ihn verloren. Es kommt nicht darauf an, ob ich Zweiter oder Zehnter werde, so lange ich von ihm geschlagen werde.»
Sykes’ Rückstand auf Rea in der Gesamtwertung beträgt nach 16 von 26 Läufen beachtliche 66 Punkte. Andererseits sind noch 250 Punkte zu holen. Der Weltmeister von 2013 spricht sich selbst Mut zu: «Es sind noch jede Menge Rennen. Mein Fokus ist klar, ich muss die Einschränkungen mit dem Motorrad beseitigen, die ich seit langer Zeit habe. In Rennen 2 waren diese offensichtlich: Wenn ich in der Kurve am Gas bin, kann ich das Motorrad nicht so lenken, wie ich möchte. In Australien hatte ich einen langsamen Saisonstart, in Assen verspielte ich 20 Punkte. Das Zusammen sind schon 40. Zieh die von den 66 ab, und ich bin viel näher dran. Für den kleinen Fehler in Assen könnte ich mich selbst in den Hintern treten. Im Rennsport kann sich aber viel sehr schnell ändern. In Frankreich habe ich im WM-Kampf gegen Max Biaggi mal 30 Punkte an einem Tag gut gemacht. Alles ist möglich. Wenn du um den WM-Titel kämpfst, pusht du immer ans Limit.»
Positiv für Sykes: Rivale Chaz Davies (Ducati) stürzte, der Engländer konnte seinen Vorsprung auf den Waliser auf 33 Punkte erhöhen. «Für Chaz tut mir das leid, er war schnell», meinte Sykes zu SPEEDWEEK.com. «Giugliano konnte den Rückstand lange bei einer Sekunde halten und wurde Dritter. Ich bin mir sicher, Chaz hätte mindestens die gleiche Pace gehabt. Er fährt hart, da können Fehler passieren. Einen Superbike-WM-Lauf zu gewinnen, ist nicht so einfach.»