Befürchtung: Neue Honda Fireblade keine Superwaffe?
Im September 2011 wurde die Honda CBR1000RR Fireblade SP vorgestellt
Seit 2007 mit James Toseland hat Honda in der Superbike-WM keinen Titel mehr gewonnen. Die Fireblade wurde seither zwar immer wieder optisch aufgemotzt und verbessert, eine technische Revolution blieb aber aus.
Für 2017 kommt das langersehnte Nachfolgemodell der im September 2011 in Imola präsentierten Fireblade SP. Damals wurde viel Tamtam gemacht, für den Rennsport war das Motorrad aber kaum besser als sein Vorgänger. Die neue CBR1000RR wird Anfang Oktober auf der Intermot in Köln vorgestellt.
«Honda hat viel Wert darauf gelegt, ein möglichst kundenfreundliches Motorrad zu bauen», verriet ein Insider SPEEDWEEK.com. «Das Hauptaugenmerk liegt nicht auf Sport, sondern auf Tourenfreundlichkeit. Ich hoffe, dass es wenigstens ein spezielles Sport-Modell wie die SP geben wird. Honda Japan ist mit Informationen sehr zurückhaltend.»
Es wird auch keinen MotoGP-Ableger-V4-Motor oder geteilte Drosselklappen geben, wie sich Rennsportenthusiasten erhofften. Honda bringt wieder einen Reihenvierzylinder-Screamer, der zwar nicht die Leistungswerte der BMW S1000RR oder Kawasaki ZX-10R erreichen, aber einige PS mehr als der jetzige Motor haben wird.
Wichtig in Hinblick auf das nächstjährige Superbike-Reglement: Die neue Fireblade hat serienmäßiges Ride-by-wire. Zukünftig ist Ride-by-wire nur noch erlaubt, wenn es im Serienbike verbaut ist. Ohne diese elektronische Hilfe wäre Honda nicht konkurrenzfähig. Auch die Drosselklappen müssen ab 2017 wie in der Serienmaschine sein. Geteilte Drosselklappen, wie sie Honda jetzt benützt, sind dann tabu.
Klar ist aber auch: Wenn der weltgrößte Motorrad-Hersteller in der Superbike-WM 2017 regelmäßig siegen will, dann ist ihm alles zuzutrauen. Es wird davon abhängen, wie sehr sich Honda zu der seriennahen Meisterschaft bekennt und wie viel Budget freigegeben wird.
Problematisch wird die späte Auslieferung. Die WM-Saison endet am 30. Oktober in Katar, Anfang November beginnen die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft 2017. «Ideal wäre, wenn wir das neue Bike jetzt schon hätten und für die Wintertests vorbereiten könnten», ist im Honda-Team zu hören. «Wenn wir das Motorrad erst im Oktober bekommen, wird alles sehr kurzfristig.»
Offen ist bei Honda nach wie vor die Fahrerfrage für 2017. Nicky Hayden hat einen Vertrag, beste Aussichten auf den Platz neben dem ehemaligen MotoGP-Weltmeister haben Stefan Bradl und Michael van der Mark.