Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Karel Abraham: IodaRacing, Pedercini oder Grillini?

Von Ivo Schützbach
Teamchef Shaun Muir (li.) mit Karel Abraham

Teamchef Shaun Muir (li.) mit Karel Abraham

Der Tscheche Karel Abraham wird seinen Platz im Milwaukee-Team nach dieser Saison verlieren und verhandelt mit mehreren anderen für die Superbike-WM 2017. Teamchef Shaun Muir erklärt, weshalb er dieses Jahr scheitert.

Als Moto2-Sieger und langjähriger MotoGP-Pilot kam Karel Abraham mit guten Referenzen in die Superbike-WM, bislang hat der Tscheche aber kaum Zählbares vorzuweisen. Nach 18 von 26 WM-Läufen ist er lediglich WM-18., Rang 9 in Donington Park ist sein bestes Ergebnis – seine einzige Top-10-Platzierung.

«Karel ist wirklich schwierig einzuordnen. In den Sektoren auf der Strecke ist er normalerweise schneller als sein Teamkollege Joshua Brookes, das sieht man auch im Computer», erklärte Milwaukee-Teamchef Shaun Muir SPEEDWEEK.com. «Wenn aber das Rennen kommt, kann er das nicht wiederholen – wir haben keine Ahnung, weshalb das so ist.»

«Ich wollte mit Karel arbeiten, wir waren sehr optimistisch, er hatte eine schwierige MotoGP-Saison mit vielen Verletzungen hinter sich», denkt Muir an letzten Herbst zurück. «Für ihn ist die Superbike-WM eine neue Herausforderung. Dass er im Training und Qualifying besser als Brookes ist, beeindruckt mich. In den Rennen strauchelt er aber. Seine Rundenzeiten sind nicht konstant, nicht einmal am Anfang, wenn der Reifen neu ist. Wenn die schnellste Runde an einem Rennwochenende die vorletzte Runde in Rennen 2 ist, dann kann ich das kaum akzeptieren.»

Die Konsequenz: Abraham verliert seinen Platz im Milwaukee-Team zum Ende der Saison. «Ich habe mich mit unseren Sponsoren und Aprilia zusammengesetzt und wir haben uns die nächstjährigen Fahrer angeschaut», verdeutlicht Teamchef Muir. «Für unsere Sponsoren ist es sehr wichtig, dass die Fahrer erwiesene Rennsieger sind. Ansonsten wäre unser Wechsel von BMW zu Aprilia nichts als Zeitverschwendung. Aus diesem Grund haben wir uns für Eugene Laverty entschieden.»

Der Nordire gewann in der Superbike-WM bereits 13 Mal, zehnmal mit der Aprilia RSV4. «Eugene hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er in die Superbike-WM zurückkommen möchte», hebt Muir hervor. «Er hatte die Möglichkeit in MotoGP zu bleiben und viele Leute in MotoGP haben ihm das nahegelegt. Aber seine Entscheidung mit uns zu wechseln, hat nur einen Grund: Er will um den WM-Titel kämpfen. Das funktioniert nur, wenn er von uns als Team und vom Aprilia-Werk die richtige Unterstützung erhält.»

Abraham will auch 2017 Superbike-WM fahren. Der Tscheche verhandelt mit den Teams IodaRacing sowie den Kawasaki-Privatiers Pedercini und Grillini.

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