Tom Sykes: «Ein Schlag ins Gesicht von Kawasaki»
Mit dieser Serien-Kawasaki testete Tom Sykes auf dem Lausitzring
Drei Monate Sommerpause waren für viele Fahrer der Superbike-WM unerträglich. Besonders dann, wenn andere zum Testen gingen und sie selbst zuhause herumsaßen.
Ducati nützte den Sommer, um an der 1199 Panigale R zu feilen. Das Ergebnis: Drei Siege in den letzten vier Rennen durch Chaz Davies. «Nur wegen der Tests haben wir diese Erfolge», ist Davies überzeugt. «Dabei ging es nur um die Geometrie und Balance des Motorrades, wir hatten null Neuigkeiten für die Elektronik oder den Motor.»
Während das Ducati-Werksteam in Misano einen professionellen Test aufzog, kamen die Kawasaki-Piloten nur durch Eigeninitiative einen Tag auf dem Lausitzring zum Fahren. Rea kreuzte mit seiner privaten ZX-10R in Superstock-Konfiguration auf, Teamkollege Tom Sykes stieg auf ein Serienbike.
«Jetzt bezahlen wir den Preis dafür, dass wir im Sommer nicht getestet haben», meinte Rea gegenüber SPEEDWEEK.com nach der doppelten Niederlage gegen Davies in Magny-Cours. «Natürlich war ich enttäuscht darüber, dass ich den ganzen Sommer zuhause saß und nur mit meiner privaten Maschine gefahren bin. Für Chaz läuft es im Moment, er war auf dem Lausitzring und in Magny-Cours sehr stark. Wir waren in Frankreich aber auch nicht weit weg, das ist jetzt kein Drama. Über die Saison gesehen ist ganz klar, wer die Top-3 sind. Es kommt auf die Strecke und die Tagesform an, welcher Fahrer und Hersteller vorne ist.»
«Von Ducati war es strategisch sehr klug, dass sie im Sommer getestet haben», ergänzte Sykes. «Kawasaki und Provec haben uns diesen Luxus nicht geboten. Seit Ducati getestet hat, gewannen sie drei von vier Rennen. Wären alle Rennen im Trockenen gewesen, hätte Chaz alle vier gewonnen. Das sollte für jeden bei Kawasaki ein Schlag ins Gesicht sein.»