Werner Schwärzel feiert seinen 70. Geburtstag
Im Winter 1972/73 wurde das erste eigene Gespann gebaut und mit diesem gingen der Schwarzwälder und sein Beifahrer Karl-Heinz Kleis 1973 erstmals in der Seitenwagen-WM an den Start. Die beiden setzten einen König 500ccm-Zweitakt-Bootsmotor aus Berlin ein und standen gleich beim WM-Auftakt in Le Castellet/Frankreich mit einem dritten Rang auf dem Podium. Mit dem besten Saisonergebnis, dem zweiten Rang beim Heimrennen in Hockenheim, sowie zwei weiteren dritten Plätzen in Assen/NL und Brünn/CZ wurde das Duo gleich Vize-Weltmeister hinter Klaus Enders und Ralph Engelhardt (BMW).
Ein Jahr später feierten Schwärzel/Kleis beim Heim-GP am Nürburgring auf der legendären Nordschleife ihren ersten Grand Prix-Sieg. Am 28. April 1974 siegten das Duo mit über 20 Sekunden vor den Weltmeistern Klaus Enders und Ralph Engelhardt (BMW). Dies war auch der erste Erfolg von einem Zweitaktmotor in der Geschichte der Seitenwagen-WM. In seiner Karriere feierte Werner Schwärzel zehn Grand Prix-Siege mit vier verschiedenen Co-Piloten. Beim ersten GP-Sieg 1974 auf dem Nürburgring war Karl-Heinz Kleis der Beifahrer, beim Sieg in Brünn 1974 war Karl Lauterbach Passagier.
Von 1975 bis 1984 war Andreas Huber sein Beifahrer, mit ihm gewann Schwärzel sieben WM-Läufe. Der letzte Sieg beim Heimrennen 1985 in Hockenheim erfolgte mit Beifahrer Fritz Buck. Mit einem zweiten Platz in Anderstorp/Schweden beendete Werner Schwärzel 1985 mit der Vize-Weltmeisterschaft seine sehr erfolgreiche 13-jährige WM-Karriere. Werner Schwärzel war sechs Mal Vizeweltmeister von 1973 bis 1976 in Folge sowie 1984 und 1985.
Auch in der deutschen Meisterschaft ging Werner Schwärzel an den Start und wurde zehn Mal Deutscher Meister. Den ersten Titel errang er 1974. Nach dem zweiten Titel 1975 wurde das Seitenwagen-Ass von 1978 bis 1985 achtmal in Folge Deutscher Meister. Fast genau 36 Jahre nach seinem größten Erfolg nehmen die Gespann-Asse Schwärzel/Huber wieder an der Hockenheim Classic-Veranstaltung, die vom 7. bis 9. September im badischen Motodrom stattfindet.
Am 26. September 1982 sicherten sich die beiden auf ihrem Seymaz-Yamaha Gespann mit einem sechsten Rang beim Seitenwagenfinale in Hockenheim den WM-Titel bei den Gespannen. Mit vier zweiten und drei dritten Plätzen standen Schwärzel-Huber siebenmal auf dem Podium und hatten am Ende einen Vorsprung von 3,5 Punkten auf die Schweizer Rolf Biland und Kurt Waltisperg. Nach seiner Karriere war Werner Schwärzel als Tuner im Einsatz und restaurierte Motoren und Motorräder.
In einem Museum in Ladenburg entdeckte er sein erstes Renngespann von 1973 wieder. Dies wurde dann ebenfalss restauriert und wird seit einigen Jahren bei den Classic-Veranstaltungen eingesetzt. Dort sind Schwärzel/Huber bei den Classic-Veranstaltungen in Bremerhaven, Dijon/Frankreich, Hockenheim, Sachsenring, Schleiz, Schotten, Spa/Belgien, Walldürn und Zschorlau gern gesehene Gäste und drehen mit ihrem schwarzen König-Gespann von 1973 mit der Startnummer 73 ihre Runden.
WERNER SCHWÄRZEL
Geboren am 6. September 1948 in Lahr
Weltmeister 1982 mit Beifahrer Andreas Huber
Sechs Mal Vize-Weltmeister ( 1973, 1974, 1975, 1976, 1984 und 1985 )
10 Grand Prix-Siege
Erster GP-Sieg: 1974 mit Karl-Heinz Kleis auf dem Nürburgring
Letzter GP-Sieg: 1985 mit Fritz Buck in Hockenheim
Erster WM-Lauf: 1973 in Le Castellet/Frankreich 3. Platz
Letzter WM-Lauf: 1985 in Anderstorp/Schweden 2. Platz
10 Mal Deutscher Meister: 1974, 1975 und von 1978 bis 1985 acht Mal in Folge