Kirchhofer und Grabmüller spannen zusammen
Die britische Meisterschaft ist bei Michael Grabmüller gedanklich längst abgehakt, auch wenn die Frustration über den überraschenden Ausstieg seines britischen Beifahrers Calum Lawson nach den Rennen im schottischen Knockhill noch groß ist. «Menschlich bin ich nach wie vor enttäuscht, doch mein Blick richtet sich längst nach vorne», ließ der Österreicher unlängst wissen.
Es hat nicht lange gedauert und der Wiener hat mit der «FIM Sidecar F2 World Trophy» ein neues Betätigungsfeld gefunden. «In Oschersleben wird es im August zwei Rennen geben. Dort hoffe ich auf einen Top-3-Platz», zeigt sich Grabmüller zuversichtlich. Damit er nicht wieder eine Enttäuschung mit dem Beifahrer erlebt, steigt mit Sophia Kirchhofer seine Lebensgefährtin ins Boot.
«Auf dem Red Bull Ring und in Oschersleben haben wir bereits erfolgreich einige Rennen bestritten. Mit jeder Runde geht es besser», verrät Kirchhofer, die im letzten Jahr noch als Fahrerin mit Anna Burkard in der IDM Seitenwagen unterwegs war. «Es ist zwar eine große Umstellung, wenn man nicht mehr selbst das Tempo bestimmt, aber ich vertraue auf die Fähigkeiten von Michi.»
Grabmüller, 2008 mit seinem jüngeren Bruder Bernd Vize-Meister in der IDM Seitenwagen, freut sich, dass bisher alles nach Plan geklappt hat. «Ich muss schon sagen, ich hätte mir nicht gedacht, dass ich mit Sophia nur vier Monate nach der Geburt unseres gemeinsamen Sohnes, schon solche Rundenzeiten fahren kann. Das macht mich zuversichtlich für die Rennen in Oschersleben.»
«Auf der Insel Man wird zwar auch mit F2-Seitenwagen gefahren, dort darf man allerdings den Zylinderkopf bearbeiten. Das ist in Oschersleben nicht erlaubt, deshalb mussten wir von Fritz Schwarz einen neuen Motor aufbauen lassen. Wir waren etwas unter Zeitdruck, weil die Finanzierung lange nicht geklärt war. Sophia hat dann kurzfristig einen Sponsor gefunden, der die Kosten übernommen hat.»
Obwohl ursprünglich nicht daran gedacht war, wird Grabmüller in Oschersleben auch die beiden Rennen zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft teilnehmen. «Justin Sharp, mit dem ich die Tourist Trophy bestritten habe, kann den Termin leider nicht wahrnehmen und Sophia ist zu leicht für das lange Gespann. Momentan stehe ich noch ohne Beifahrer da, aber ich bin optimistisch, dass sich noch einer finden lässt.»