Seitenwagen-WM fest in Frauenhand
Anna Burkard darf ohne Übertreibung als «Grand Dame» bezeichnet werden. Seit 2002 fungiert die Schweizerin als Beifahrerin in verschiedenen Teams. Gemeinsam mit ihrem Landsmann Peter Schröder fuhr sie in der IDM zweimal auf aufs Siegespodest, als erste Frau übrigens. Jetzt hat sie sich in die Dienste von Mike Roscher gestellt und nimmt vor den Rennen in Oschersleben den beachtlichen vierten Rang in der WM-Tabelle ein.
Im Vorjahr betrieb Sophia Kirchhofer noch das Ladies Team Suisse. Im Seitenwagen nahm übrigens Anna Burkard Platz. Die schnellen Amazonen fuhren vier Mal in die WM-Punkte. Gleich bei ihrem ersten gemeinsamen Antreten erreichten sie mit dem 14. Platz in Aragon (Spanien) ihre ersten WM-Zähler. Am Ende der Saison hatte die zierliche Kirchhofer 12 WM-Zähler gesammelt und Platz 19 in der Weltmeisterschaft erreicht.
Seit der Geburt ihres Sohnes Tim hat Kirchhofer ihr Team auf Eis gelegt und sich zumindest vorerst als Fahrerin zurückgezogen. Dafür teilt sie sich mit ihrem Lebensgefährten Michael Grabmüller nicht nur Bett und Tisch, sondern auch den Platz im Formel-2-Seitenwagen. Für die beiden Rennen zum «FIM Sidecar F2 World Trophy» in Oschersleben erhoffen sie sich eine Top-3-Platzierung.
Lange Zeit war Katrin Meyer erfolgreich als Solo-Pilotin unterwegs. Seit heuer ist sie bei Patrick Vincon im Boot. Für das Heimrennen hat sich Dieter Eilers zu einem Kurz-Comeback mit Meyer entschlossen. Nach der verletzungsbedingten Zwangspause nach ihrem Unfall in Zolder kann die junge Deutsche in Oschersleben ihre WM-Premiere feiern.
Der Name de Haas ist im Seitenwagenrennsport nicht unbekannt. Der Niederländer Gerald de Haas beendete 1989 und 1990 die Weltmeisterschaft an der Seite von Egbert Streuer zweimal an zweiter Stelle. Nach dem Motto «der Apfel fällt nicht weit vom Stamm» hält jetzt seine Tochter Ilse die Familienehre hoch.