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Exklusiv: Sandro Cortese über seine Yamaha-Premiere

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese bei seinem ersten Yamaha-Test

Sandro Cortese bei seinem ersten Yamaha-Test

Sandro Cortese hat auf dem Circuito de Jerez seine ersten Runden mit der Yamaha R6 des finnischen Kallio-Teams absolviert. Jetzt steht fest: Der ehemalige Moto3-Weltmeister wird 2018 Supersport-WM fahren.

Der Schwabe Sandro Cortese hat nach der Trennung vom Dynavolt Intact-GP-Team und nach dem Scheitern der Moto2-Pläne mit KTM und Kiefer Racing durch das Ausbleiben der russischen Investoren den Rettungsanker Supersport-WM ergriffen.

Als am Dienstag und Mittwoch zahlreiche Teams aus dem SBK-Paddock in Jerez testeten, fehlte Kallio Yamaha. «Ich wusste bis Freitagmorgen nicht, dass wir im Rahmen von Rehm Race Days testen», erzählte Cortese SPEEDWEEK.com. «Den Grund kann ich dir auch gar nicht sagen, vielleicht aus Kostengründen. Beim anderen Test waren ja auch nur das Kawasaki-Team von Sofuoglu dabei und MV Agusta. Viele Supersport-Teams benützen solche Privattests. Da ist es halt immer sehr schwierig. Ich fuhr fünfmal 20 Minuten und hatte selten eine freie Runde. Aber um mich an das Motorrad zu gewöhnen, war das nicht so schlimm. Es ging, weil die Strecke nicht ausgebucht war. Für mich ging es ja darum, die Leute des Teams kennenzulernen und das Motorrad zu verstehen.»

Nach fünf Jahren in der Prototypen-Klasse Moto2 ist die ebenfalls 600 ccm umfassende Supersport-Maschine eine Umstellung für den Moto3-Weltmeister von 2012. «Die Motorräder kann man null vergleichen», hielt Cortese fest. «Das sind zwei Paar Schuhe. Natürlich haben beide zwei Räder und einen Motor. Aber ich muss mich extrem umgewöhnen. Die Fahrweise ist anders, die Maschine wiegt zehn Kilogramm mehr, das spürt man beim Fahren, und auch die Reifen sind ganz anders. Durch die Profilreifen kann ich den Speed nicht so in die Kurven mitnehmen, wie ich das gewöhnt bin, alles rutscht etwas mehr. Die Maschine bewegt sich viel mehr, was mich aber nicht so gestört hat. Mir fehlt halt noch etwas das Verständnis für das In-die-Kurven-Hineinbremsen, wenn sich der Rahmen verbiegt. Hinzu kommen die viel weicheren Reifen als in Moto2. Wenn sich das Bike am Kurvenausgang bewegt, das macht mir nichts. Das war ein guter Einstieg, aber klar, mir fehlen Tage auf dem Motorrad. Das war mein erster Tag nach der Winterpause.»

Cortese testet auch den ganzen Samstag und den Sonntagvormittag in Jerez; im Februar hat er zwei weitere Testtage auf Phillip Island. Inzwischen steht nämlich fest, dass der 28-Jährige die Supersport-WM 2018 für Kallio Yamaha an der Seite des Belgiers Loris Cresson bestreiten wird.

«Wir sind mit dem Budget auf einem guten Weg», bestätigte Sandro. «Wir haben beidseitig ein paar gute Sponsoren akquirieren können, wir gehen auf jeden Fall nach Phillip Island. Ich denke, das wird stehen.»

Dass das Motorrad konkurrenzfähig ist, bewiesen 2017 Sheridan Morais und Niki Tuuli, die beide ein Rennen gewannen und die WM als Vierter und Siebter beendeten.

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