Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Randy Krummenacher (Yamaha/1.): «Müssen wach bleiben»

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher fuhr beim Phillip-Island-Test bei seinem Yamaha-Debüt Bestzeit. Er ist ziemlich begeistert von der R6, die die ersten vier Plätze belegte.

Mit 1:33,499 min fuhr Randy Krummenacher auf der gelben Yamaha-R6 des Teams Bardahl Evan Bros beim Phillip Island-Test heute um 1,3 sec schneller als am Montag. Der Zürcher Oberländer, schon 2016 Dritter in der Supersport-WM, blieb damit 0,048 sec vor dem Zweitplatzierten, dem Weltmeister Lucas Mahias aus dem Yamaha-Werksteam (GRT Yamaha).

«Die Saison hätte nicht besser anfangen können. Am Montag war es eher noch ein bisschen schwierig, aber ich habe gestern gemerkt: Die Gegner hatten eine bessere Basis durch die Erfahrungen, die sie letztes Jahr gesammelt haben. Deshalb hatten wir gestern noch etwas Mühe. Dann haben wir gearbeitet und uns verbessert. Wir sind sicher auf dem richtigen Weg. Ich bin auf jeden Fall happy. Schade war, dass im letzten Turn die rote Flagge rausgekommen ist. Denn mein Ziel war es, mich noch einmal etwas zu verbessern, auch wenn die Verhältnisse nicht mehr so ideal waren. Ich weiß nicht genau, warum die rote Flagge rausgekommen ist, es ist keiner gestürzt, vielleicht waren zu viele Möwen unterwegs. Ein Vogel ist immer einen Meter neben der Piste gewesen. Ich habe mich immer gefragt: Warum machen die nichts? Denn das war in Kurve 8, eine brutal schnelle Passage. Dieser Vogel ist dann weggeflattert, danach bin ich ein bisschen relaxter gewesen. Nachher kam die rote Flagge, ja, es kann schon wegen den Vögeln gewesen sein.»

Das Team des Schweizers ist technisch gut aufgestellt, die Yamaha scheint das beste Bike im Feld zu sein – es liegen vier Yamaha vorne.

«Das Team ist so gut, wie ich erwartet habe. Meine Chefmechaniker hat im Winter erstklassige Arbeit geleistet. Das Team konnte die Motorräder im Oktober kurz vor dem WM-Finale in Katar beim Schweizer Importeur Hostettler in Sursee abholen. Nachher gab es Tage, an denen der Chefmechaniker im Workshop geschlafen hat, um alles sauber aufzubauen und alles perfekt zu machen. Ja, das Team hat einen Superjob gemacht, das kann ich jetzt bestätigen. Aber wir müssen wach bleiben und müssen uns verbessern. Wir machen noch nicht alles super. Aber wir haben bereits ein hohes Level, damit können wir zufrieden sein.»

Überrascht es Randy, dass Yamaha momentan in der Supersport-WM momentan deutlich vor Kawasaki, Honda und MV Agusta liegt?

«Es überrascht mich nicht, dass wir ein gutes Stück schneller sind als Honda und Kawasaki. Denn ich verstehe, dass die Yamaha eine sehr starke Elektronik hat, auch wenn uns der Blipper weggenommen wurde. Aber wir können bei der Elektronik immer noch sehr viel einstellen. Diese Möglichkeiten haben Kawasaki und Honda nicht. Ich bin aber ein bisschen überrascht, dass MV Agusta nicht so gut mithält, denn sie haben dieselbe Elektronik wie wir. Von MV hätte ich etwas mehr erwartet.»

Aber mit De Rosa und Badovini hat MV vielleicht nicht die schlagkräftigsten Fahrer…

Wie schätzt Krummi den vierten Platz seines ehemaligen Moto2-Gegners Sandro Cortese aus dem Kallio Racing Team ein?
«Ja, er hat sich gut zurechtgefunden. Er fährt stark, auf jeden Fall. Sandro macht einen guten Job», attestierte der 28-jährige Schweizer.

Aber Krummenacher sagt, eine Yamaha sei noch keine Garantie für ein Spitzenergebnis. «Wenn du vorne mitfahren und Erster sein willst, ist das mit keinem Motorrad wirklich einfach. Du musst viel verstehen, wenn du Schnellster sein willst, da geht es auch um Kleinigkeiten. Die Yamaha ist auch sehr sensibel. Das ist ein richtiges Rennmotorrad. Wenn du am Set-up etwas veränderst, spürst du sofort, ob es besser oder schlechter ist. Wenn du gewinnen willst, ist die Luft dünn in der Supersport-WM. Aber ich denke, die Yamaha ist immer schnell, denn die Basis ist sehr gut. Auch wenn du dich schlecht fühlst, kannst du bis auf eine halbe Sekunde an die Bestzeit herankommen.»

Phillip-Island-Test: Ergebnis Supersport-WM

 

Pos Fahrer Motorrad Zeit
1 R. Krummenacher Yamaha 1:33,499 min
2 L. Mahias Yamaha 1:33,547
3 F. Caricasulo Yamaha 1:33,643
4 S. Cortese Yamaha 1:33,871
5 A. West Kawasaki 1:34,038
6 L. Stapleford Triumph 1:34,074
7 R. De Rosa MV Agusta 1:34,081
8 K. Sofuoglu Kawasaki 1:34,161
9 J. Cluzel Yamaha 1:34,227
10 H. Okubo Kawasaki 1:34,507
11 N. Tuuli Honda 1:34,555
12 M. Di Meglio Yamaha 1:34,864
13 K. Smith Honda 1:34,954
14 A. Badovini MV Agusta 1:35,031
15 S. Hill Triumph 1:35,056
16 L. Cresson Yamaha 1:35,140
17 T. Toparis Kawasaki 1:35,490
18 M. Canducci Kawasaki 1:35,655
19 T. Gradinger Yamaha 1:35,670
20 J. Van Sikkelerus Honda 1:35,672
21 N. Calero Kawasaki 1:35,698
22 H. Soomer Honda 1:36,191
23 L. Epis Kawasaki 1:36,511
24 A. Wagner Honda 1:37,025

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