Kenan Sofuoglu weiß: Kawasaki hat das Limit erreicht
Kenan Sofuoglu geht immer ans Limit
Bei den Wintertests gab es nie ein Aufeinandertreffen aller Toppiloten der Supersport-WM. Das wird es erst am 19. und 20. Februar geben, wenn sich die Teams auf Phillip Island final auf den Saisonstart in Australien am letzten Februar-Wochenende vorbereiten.
Bei Testfahrten in Jerez und Portimao gaben meist Raffaele De Rosa (MV Agusta) und Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti) den Ton an. War mal ein Yamaha-Pilot dabei, wurde in der Regel auf die Verwendung eines Transponders verzichtet.
«Yamaha wurde schon letztes Jahr immer stärker», unterstrich Kawasaki-Ass Sofuoglu. «Das ist ein junges Motorrad mit viel Potenzial, meine Maschine ist zehn Jahre alt. Sie sind die Einzigen mit einem neuen Motorrad und wurden auf Anhieb Weltmeister. Wir können nicht mehr viel am Bike ändern, mehr Leistung zu finden ist unmöglich. Wir haben in fast allen Bereichen das Limit erreicht. Und die letzten Jahre hat sich einiges geändert. Bis vor ein paar Jahren konnte ich in Jerez den Superbikes in einigen Streckenabschnitten folgen, die dort involvierten Hersteller haben ihre Bikes aber kontinuierlich weiterentwickelt. Wir sind stehengeblieben, heute kann ich einem Superbike keine zwei Kurven mehr folgen.»
«Yamaha wird sehr stark sein», ist der türkische Rekordweltmeister überzeugt. «Letztes Jahr fuhr ich aber nur die halbe Saison und wurde trotzdem fast Weltmeister. Ich bin immer noch sehr stark, mental bin ich ein Kämpfer. Ich fahre nicht mehr die schnellsten Rundenzeiten, aber Rennen sind immer eine andere Geschichte. Noch ist es früh in der Saison, einen ersten echten Anhaltspunkt werden wir erst bei den Tests auf Phillip Island erhalten. Gut ist, dass ich gesund bin und die ganzen Wintertests mitmachen kann. Letztes Jahr war ich im Winter verletzt, konnte nicht testen und verpasste die ersten zwei Rennen. Ab Assen habe ich fünf von sechs Rennen in Folge gewonnen.»
Seine härtesten Gegner hat Sofuoglu schnell aufgezählt: «Jules Cluzel hat zu Yamaha gewechselt, Randy Krummenacher sitzt auf einer Yamaha und Lucas Mahias gehört zu den Favoriten. Auch Sandro Cortese kann auf der Yamaha stark sein.»
Neben Kawasaki, Yamaha und MV Agusta sind auch Honda und Triumph in der 600er-Weltmeisterschaft vertreten, werden voraussichtlich aber kaum eine Rolle spielen.