Rücktritt Kenan Sofuoglu: Nach Imola ist Schluss
Kenan Sofuoglu: Nach Imola ist Schluss
Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu hatte bereits seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt, denn nach verschiedenen schweren Stürzen in den vergangenen Jahren hat selbst der tapfere Türke genug von Schmerzen und Operationen, um anschließend ein kräftezehrendes Comeback zu geben.
Die vergangenen 14 Monate waren besonders hart: Beim Supermoto-Training im Januar 2017 brach sich Sofuoglu das rechte Handgelenk. Drei Operationen waren erforderlich, damit der Kawasaki-Pilot das Gelenk wieder schmerzfrei bewegen konnte.
Ende September 2017 stürzte der Familienvater dann per Highsider in der Superpole der Supersport-WM in Magny-Cours und brach sich das Becken dreifach. Dennoch fuhr er das Saisonfinale in Katar und verpasste den WM-Titel nur knapp.
Die Saison 2018 begann mit einem weiteren schweren Sturz beim Phillip-Island-Test, um am Rennwochenende im dritten Training wegen eines Reifenschadens bei 257 km/h erneut unsanft von seinem Motorrad abzusteigen – das bereits lädierte Becken brach erneut.
Sofuoglu hat in der Supersport-WM alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Er tritt nicht für Positionen jenseits der Top-3 an. Der 13. Platz auf Phillip Island war seiner Verletzung geschuldet (Sturz im dritten Training), wurde vom 33-Jährigen dennoch als Demütigung empfunden – und beschleunigte seinen Rücktritts-Entschluss: Am kommenden Wochenende wird der Kawasaki-Werkspilot sein Karriereende verkünden – allerdings erst, nachdem er das Rennen gefahren hat.
Und man darf davon ausgehen, dass sich Sofuoglu mit einem Sieg verabschieden möchte!
Der Abschied in Imola geht einher mit Sofuoglus 20. Jubiläum als Rennfahrer. «Die Verletzungen der vergangenen Monate haben meiner Familie sehr zu schaffen gemacht, und auch unserem Präsidenten. Wie er es wollte, werde ich mich am kommenden Wochenende vom Rennsport zurückziehen», teilte der 33-Jährige mit. «Ich bin nicht traurig, denn durch den türkischen Nachwuchs, den ich trainiere, bleibe ich mit dem Rennsport verbunden. Als ich vor 20 Jahren angefangen habe, wollte ich unbedingt Weltmeister werden – ich habe es fünfmal geschafft. Dafür bin ich sehr dankbar. Für Puccetti Kawasaki werde ich in Imola zum letzten Mal auf der Strecke sein.»