MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Sandro Cortese (4.): Der Moto2-Fahrstil rächt sich

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese ist WM-Dritter

Sandro Cortese ist WM-Dritter

Obwohl er das Podium als Vierter im Supersport-Rennen in Imola knapp verpasste, konnte Sandro Cortese aus dem Team Kallio Yamaha den Rückstand auf die WM-Spitze als Dritter auf vier Punkte verringern.

Nach der vierten Runde hatte Polesetter Lucas Mahias (GRT Yamaha) bereits eine gute Sekunde Vorsprung auf die Verfolger Federico Caricasulo, Jules Cluzel, Sandro Cortese (alle Yamaha) und MV-Agusta-Pilot Raffaele De Rosa. Dann rutschte der Weltmeister aus und fiel bis auf Platz 20 zurück. In den restlichen zwölf Runden fuhr Mahias zeitweise eine halbe Sekunde schneller als die Spitze, und konnte sich noch bis auf Platz 8 nach vorne retten.

Die WM-Führung musste der Franzose, der jetzt 79 Punkte auf dem Konto hat, aber an Randy Krummenacher (Evan Bros Yamaha) abgeben, der nach Platz 5 jetzt 81 Zähler hat. Sandro Cortese, der das Podium in Italien um 0,084 sec verfehlte, reduzierte seinen Rückstand auf die WM-Spitze von sieben auf vier Punkte.

In der letzten Runde hatte der Schwabe Cluzel, Caricasulo und De Rosa nichts entgegenzusetzen. «Alleine bin ich sehr schnell, wenn ich meinen Strich fahren kann», erklärte Cortese SPEEDWEEK.com. «Wenn ich irgendwie nach vorne gekommen wäre, hätte ich viel schneller fahren können. Ich nehme immer noch zu viel Schwung in die Kurven mit, die vor mir waren in der Kurve sehr langsam. Das war ein ständiger Ziehharmonika-Effekt. Ich konnte ranfahren, es hat aber nie für eine Attacke gereicht. Schade, ich war der Schnellere in der Gruppe, hab’s aber nicht zu Ende gebracht.»

Du musst mehr Stop-and-Go fahren? Sandro: «Genau. Die anderen Jungs fahren schon immer so, ich kämpfe noch drum. Das ist nicht mein Stil, ich bin noch am Umstellen. Es ist halt enttäuschend, wenn man um einen Podestplatz kämpfen kann und dann als Vierter leer ausgeht. Aber wer weiß, für was dieser vierte Platz noch gut ist. Wenn mir jemand vor dem Rennen gesagt hätte, dass ich fünf Punkte auf Mahias und zwei auf Krummi aufhole – das ist das Positive dieses Rennens. Mahias hat es weggeschmissen, auch ich war am Limit. Man muss sich immer überlegen, wie viel Risiko man gehen kann und ob es das wert ist. Natürlich habe ich für den Podestplatz alles gegeben, aber es hat halt nicht gereicht. Jetzt müssen wir auf Cluzel aufpassen, der hat die letzten zwei Rennen viel aufgeholt.»

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