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Kenan Sofuoglu: «Ich bin nicht Marc Márquez»

Von Ivo Schützbach
Kawasaki will Werksfahrer Kenan Sofuoglu als Aushängeschild in der Supersport-WM behalten. Der Türke ist mit seiner Aufgabe zufrieden.

Nach seinem Test auf der Kawasaki ZX-10R Ende Juni sprach Kenan Sofuoglu darüber, es 2014 nach 2008 ein zweites Mal in der Superbike-WM zu versuchen. Doch Stück für Stück wurde dem 29-Jährigen klar, dass er lieber bei den Supersportlern König ist, als bei den Superbikes gegen möglicherweise bessere Fahrer zu verlieren. Aus diesen Gründen schlägt er auch alle Angebote für die Moto2-WM aus.

«Ich habe Optionen für die Moto2-WM», unterstreicht der dreifache Supersport-Weltmeister. «Bei Kawasaki bin ich aber sehr glücklich. Seit ich aus der Moto2- in die Supersport-WM zurückgekehrt bin, fahre ich für Kawasaki. Das ist eine Firma, die sich wirklich um mich schert. Ich komme aus der Türkei, von dort kommen keine großen Sponsoren, es gibt keine Unterstützung im Fahrerlager. Jetzt habe ich Kawasaki hinter mir. Wer würde hinter mir stehen, wenn ich Moto2 fahre?»

«Ich rede viel mit Kawasaki. Sie bauen mir genau das Motorrad, das ich brauche», weiß Sofuoglu. «Moto2 funktioniert anders. Ich bin nicht Marc Márquez, ich bin Kenan, ein anderer Fahrer. Ich kann nicht wie er fahren. In Moto2 wird geschaut, welcher Fahrer politisch wichtiger ist: der Deutsche, der Schweizer, der Italiener oder der Spanier. Wenn du Türke bist, kümmert sich niemand um dich, weil du nichts ins Fahrerlager mitbringst. Diese Umstände haben dazu geführt, dass ich wieder Supersport fahren wollte – mit Kawasaki. Auch Honda ist nicht wie Kawasaki. Honda steht nicht wirklich hinter den Piloten. Ich bin mir sicher, dass jeder Kawasaki-Fahrer glücklich ist. Deshalb will ich nicht mehr Moto2 fahren. Hinzu kommt: Moto2-Fahrer sind 18 oder 19 Jahre alt, ich bin 29. Als ich 18 war, fuhr ich in Deutschland Yamaha-Cup, da war ich ein anderer Mensch. Mit 18 denkst du nicht darüber nach, ob du sterben könntest, wenn du einen Angriff startest. Wenn du älter wirst, ändert sich deine Denkweise. Ich will heute nichts Neues mehr probieren. Ich fahre Rennen, weil ich es genieße. Ist dem nicht mehr so, höre ich auf.»

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