Vor Eskalation: Puccetti ermahnt Sofuoglu und Krummi
Kenan Sofuoglu (li.) und Randy Krummenacher
Es war ein gewöhnlicher Rennvorfall in Assen: Randy Krummenacher wollte Kenan Sofuoglu eingangs der Schikane vor Start/Ziel außen herum überholen, der Türke ließ ihm keinen Platz und Krummi musste durchs Kiesbett pflügen.
«Ich weiß jetzt, woran ich bei ihm bin», so Krummenacher. «Ich will keinen Krieg, aber ich werde mir das schon merken. Vergeben kann ich, vergessen tue ich nicht.»
Sofuoglu meinte damals lapidar, er habe niemanden gesehen.
Teamchef Manuel Puccetti nahm seine Piloten ins Gebet: «Vor dem Rennen in Assen habe ich ihnen gesagt, dass sie sich und auch das Team respektieren sollen. Sie sollen keinen Blödsinn machen. Wenn Fahrer das Visier nach unten klappen, denken sie manchmal nur noch an Vollgas.»
Der Italiener gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Nach dem Rennen sagte ich Kenan, dass er mehr Respekt zeigen und sich mehr für das Teamresultat einsetzen soll. Im TV konnte man sehen, dass Kenan Randy nach außen gedrückt hat. Kenan sagte mir, dass er Randy nicht sehen konnte. Ich weiß es nicht, ich stand an der Box und saß nicht auf dem Bike. Letztlich habe ich beiden Fahrern gesagt, dass sie sich entspannen und an die Meisterschaft denken sollen. Wir müssen an die WM denken, nicht nur an ein Rennen.»
Nach 5 von 12 WM-Läufen führen Sofuoglu und Krummenacher die Weltmeisterschaft mit 86 und 71 Punkten deutlich vor Jules Cluzel (58/MV Agusta), Kyle Smith (46/Honda) und Alex Baldolini (44/MV Agusta) an.
In Imola hatte Sofuoglu das Glück, dass Krummi wegen starker Rauchentwicklung an seiner ZX-6R von der Rennleitung disqualifiziert wurde. Der vierfache Weltmeister sieht das als ausgleichende Gerechtigkeit: «Jetzt führe ich die Meisterschaft wieder an. Wir hatten in Australien Pech und haben 25 Punkte verloren.»
Sofuoglu war damals in Führung liegend gestürzt, Krummenacher erbte den Sieg.