Luca Grünwald dritter WM-Pilot bei Freudenberg KTM
Luca Grünwald wechselt vom Superbike auf die kleine 390er-KTM
Damit hätte wohl keiner gerechnet. Nach der Verpflichtung von IDM-300-Meister Jan-Ole Jähnig (16) und dem IDM-Vize Max Kappler (20) verkündet das Team Freudenberg nun die Verpflichtung von Luca Grünwald. Grünwald und Kappler werden unter dem Namen Freudenberg KTM WorldSSP Team in die Rennen starten. Jähnig wird unter dem Namen Freudenberg KTM Junior Team in den Zeitenlisten zu finden sein.
Wer Grünwald jetzt einen alten Hasen nennt, hat nicht Unrecht. Alt allerdings nur an Erfahrung, denn mit seinen 23 Jahren hat er zwar schon eine lange und erfolgreiche Laufbahn hinter, aber auch noch vor sich.
Leicht hat sich Freudenberg die Entscheidung nicht gemacht. «Sieben, acht Fahrer standen in der engeren Wahl», schilderte er die Findungsphase. «Es waren lange Verhandlungen. Zu Luca haben wir ja gesagt, weil er das kompletteste Paket bietet. Er hat sehr viel Erfahrung und das ist, was wir brauchen. Er ist bei allen Bedingungen schnell.»
Vor zehn Jahren war Grünwald im ADAC Junior Cup dabei, holte den Gesamtsieg und arbeitete dann in der IDM 125 mit dem heutigen Öttl-Mechaniker Stefan Kirsch zusammen. Bevor er 2010 das erste Mal mit dem Team Freudenberg zusammenarbeitete und den Titel in der IDM 125 holte. Im Jahr 2011 schaffte Grünwald erstmals den Sprung in die 125er-Weltmeisterschaft.
Ein Jahr später kam für den Mühldorfer die Umstellung auf Moto3, wieder gemeinsam mit dem Team Freudenberg und wieder mit dem IDM-Titel. Für Grünwald ging es in den letzten Jahren turbulent zu. Moto3 bei Kiefer Racing, Supersport-600-EM mit dem Team Bayer Bikerbox, für das heute Marvin Fritz unterwegs ist, und 2016 der IDM-Vizetitel in der Klasse Superstock 1000 mit dem Team Freudenberg. 2017 ging es für Grünwald weiter in der IDM Superbike, die er als bester Suzuki-Pilot auf Platz 8 beendete.
«Luca hat keinerlei Nachteile durch seine Statur», weiß Freudenberg. «Er wiegt mit seinen 59 Kilogramm genauso viel wie Jan-Ole Jähnig.» Auch die Verbindung zu KTM passt beim Bayer. Als Testfahrer für Straßenmotorräder ist er beim Hersteller aus Mattighofen angestellt. «Wir kennen uns gut», so der Teamchef. «Es wird das vierte gemeinsame Jahr und Luca kann sehr gute technische Aussagen machen, er ist für uns so etwas wie eine sichere Bank. Er kennt uns. Wir kennen ihn. Und wir wissen, wie wertvoll seine Erfahrung, und sein Art die Dinge anzupacken, für uns sein kann. Als der erfahrenste unserer Piloten kann er für Jan-Ole und Max eine sehr wichtige Mentorenrolle einnehmen, was uns als Team gemeinsam nach vorn bringen wird.»
«Unverhofft kommt oft», erklärte Grünwald gut gelaunt. «Es freut mich sehr, dass Carsten bei seiner Teamplanung 2018 an mich gedacht hat. Es wird sicher eine Umstellung für mich. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass ich mich schnell auf das neue Bike einstellen und mich wieder an den runderen Fahrstil gewöhnen kann. Vor allem im Zusammenspiel mit der Freudenberg-Crew bin ich mir sicher, dass wir schnell zu einem konkurrenzfähigen Set-up finden werden, um 2018 angreifen zu können. Das haben wir in der Vergangenheit immer geschafft. Ich kann daher kaum erwarten, dass es losgeht und möchte mich bei Carsten und dem Team für diese Chance bedanken.»