Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Highspeed in den USA

Kolumne von Stefan Nebel
Stefan Nebel in Elkhart Lake (Road America)

Stefan Nebel in Elkhart Lake (Road America)

Unter diesem Stern stand das AMA-Wochenende auf der Rennstrecke Road America - Elkhart Lake.

Ich war super aufgeregt vor dem Wochenende in der Amerikanischen Superbike-Meisterschaft, da ich aufgrund meiner Probleme mit der Reisepass-Zustellung bereits den Lauf in Miller verpasst hatte und hier das Heimrennen von meinem Team KTM/HMC auf dem Plan stand. Ich wünschte mir, dass ab jetzt alles reibungslos vonstatten ging und wir als Fahrer das Team ein wenig für die harte Arbeit der vergangenen Wochen belohnen könnten.

Nachdem ich die Strecke besichtigt hatte, war mir klar, dass dies wieder ein sehr spannendes Rennen für uns werden würde und ich mich besonders konzentrieren musste, um die 6.7 Kilometer lange Strecke in dem 50 Minuten langen freien Training schnellstmöglich zu lernen, um danach anfangen zu können, das Set-up zu verbessern, um mehr Vertrauen in das Bike zu bekommen. Hier war es nämlich so, dass wir insgesamt drei Geraden hatten, wo wir immer bis zu 270-290 km/h Topspeed erreichten, und das bedeutete, dass wir auf der Bremse besonders gut sein mussten. Denn dass wir einen Highspeed-Rückstand auf die anderen haben, war klar. Also musste es im Innenfeld passen.

Mit der Strecke kam ich sehr schnell zurecht, und ich konnte jede Runde geniessen und mich ständig steigern. Im ersten Qualifying am Freitag war ich am Ende auf Platz 16 und mein Teamkollege Chris Fillmore auf Platz 11. Er hatte jedoch einen heftigen Crash im Karussell und landete mit dem Bike in der Mauer. Er hatte wirklich Glück, ohne Brüche davongekommen zu sein. Jedoch musste das Team eine Nachtschicht einlegen, und sie konnten erst um 4 Uhr morgens in die Betten steigen.

Am folgenden Tag standen bereits wieder vier top vorbereitete KTM RC8R am Truck, und das war echt beeindruckend. Ich konnte im zweiten Zeittraining am Morgen gleich in der dritten Runde schneller fahren als jemals zuvor und mich somit mit einigen schnellen Runden auf Platz 14 verbessern. Chris blieb Elfter.

Vor dem ersten Lauf gab es ein Unwetter, das es in sich hatte. Viele der Zelte im Fahrerlager wurden aus den Ankern gerissen, und der Regen erledigte sein übriges. Das Rennen wurde um eine Stunde verschoben, und wir bekamen die Möglichkeit, bei den nassen Bedingungen zu trainieren. Es trocknete aber sehr schnell wieder auf, so dass das Rennen im Trockenen gestartet werden konnte.

Mein Start war sehr gut, und ich konnte mit Chris sehr gute Zeiten fahren, da er zeitweise auf Platz 8 und ich auf Platz 9 lagen und wir uns gegenseitig Windschatten geben konnten. Leider wurden wir in den letzten Runden noch von Chris Clark auf der Yoshimura-Suzuki geschnappt und fielen so auf die Plätze 9 und 10 zurück, was aber ein wirklich gutes Resultat war und das Team damit happy sein konnte.

Für den Sonntag hatte ich einige Änderungen an der Gabel machen lassen und das Federbein etwas anders abgestimmt. Das funktionierte hervorragend. Ich konnte im Warm-up eine Sekunde schneller fahren als im Rennen und war mit einem guten Gefühl auf Rang 9 im Warm-up platziert.

Kurz vor dem Rennen gab es aber ein Problem am Bike, und aus Sicherheitsgründen musste ich mich für Bike Nummer 2 entscheiden. Das funktionierte auch super, jedoch war ich an dem Wochenende nie an die Zeiten von Bike 1 herangekommen. Denn Grund konnten wir aber bis dato noch nicht herausfinden.

Der Start gelang mir wieder gut, doch leider wurde ich in Kurve 3 ein wenig eingeklemmt. So konnte ich den Schwung nicht auf die erste Gerade mitnehmen und verlor drei Plätze und den Anschluss zu Chris. Ich erkämpfte mir einen kleinen Vorsprung zum Pulk hinter mir in den kommenden Runden, so dass ich meine Zeiten konstant fahren konnte. Somit konnte ich mich bis auf den zehnten Platz verbessern. Chris Fillmore lag zu der Zeit auf Rang 9 und kämpfte seinerseits um den Anschluss nach vorn.

In den letzten zwei Runden wurde es nochmals richtig eng, da Larry Pegram und Pietrie zu mir aufschliessen konnten. Ich hatte Probleme mit meinem Hinterrad bekommen, das ich zu sehr beanspruchen musste, um den Vorsprung zu verwalten. Larry Pegram konnte mich in der letzten Runde noch schnappen, und ich wehrte mich mit allen Mitteln, um Pietrie hinter mir zu halten. Leider gelang mir somit kein Konter mehr gegen Pegram, aber ich konnte Platz 11 verbuchen.

Alles in allem war es ein gutes Wochenende für das Team..., wir haben Platz 9 und 11 sowie Platz 10 und 11 verbuchen können und waren immer um einiges besser als noch im Training.

Interessante Rennen und sehr viel Zuspruch der Fans, dass wir die schönsten Motorräder im Fahrerlager haben, und das gepaart mit dem besten Sound, machen mich persönlich auch sehr glücklich. Somit kann ich das Wochenende als sehr gut bezeichnen. Auch wenn es mich ärgert, dass ich immer bis Samstag brauche, mich richtig wohl zu fühlen und aufgrund der fehlenden Streckenkenntnis noch nicht so fahren kann, wie ich es gern würde.

Vom 22.–24.6.12 geht es auf der Rennstrecke vom Barber Motorsportpark weiter, und ich freue mich erneut auf die Herausforderung. Drückt mir die Daumen.

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