Ogier auch in Spanien wieder spitze
Spanien-Leader Sébastien Ogier
Bei der einzigen Misch-Rallye des Jahres mit Schotter- und Asphaltpisten hat sich nach vier Entscheidungen der dreifache Champion Sébastien Ogier im VW Polo R WRC durchgesetzt. Ogier, der in Spanien wieder vorzeitig seinen vierten WM-Titel in Folge schon mit Rang drei einfahren kann, ist kein bekennender Schotter-Fan, dies auch deswegen, weil er fast immer als Tabellenführer als erstes Fahrzeug auf die Schotterpisten muss und so den Straßenfeger und den Spurenleger für seine Verfolger spielen muss.
In Spanien geht es auf der ersten der drei Etappen überwiegend über Schotter. Nur bei der mit 38,95 km längsten Spanien-Prüfung «Terra Alta» gibt es einen 10 km langen Asphaltabschnitt. Die zweite und dritte Etappe werden auf Asphalt ausgetragen. Bei trockenen Bedingungen hätte der 36-malige Laufsieger Ogier wieder einige Zeit verloren. Doch wegen des Regens und den mehr schlammigen Pisten hielt sich der Nachteil in überschaubaren Grenzen. Mit nur einer Bestzeit kämpfte er sich an die Spitze und lag nach vier Entscheidungen 4,4 Sekunden vor dem kurzfristig führenden Thierry Neuville, der ihm im Hyundai i20 WRC sehr stark Paroli bot. Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala verbesserte sich vom sechsten auf den dritten Rang (Rückstand: 5,7 Sekunden).
«Alles okay. Es war ein sehr schwieriger Vormittag», sagte der viermalige Saisonsieger Ogier. «Wir hatten viele Wasserpfützen auf den Pisten, die einem das Leben bestimmt einfach gemacht haben.»
Der Italien-Sieger und Korsika-Zweite Neuville zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden. «Ich bin mit mir zufrieden. Die Bedingungen waren sehr schwierig. Ich kam öfter mit dem Auto aus der Ideallinie», führte Neuville an.
«Unser Start hier war nicht gerade optimal», meinte Latvala. «Nach dem Start der letzten Prüfung hatten wir viele Pfützen. Dann aber auf dem Asphalt lief es super. Ich hatte dort einen sehr guten Grip. Ich fühle mich gut.
4,5 Sekunden erreichte der Lokalfavorit Dani Sordo im Hyundai i20 WRC den vierten Rang. «An manchen Stellen war es sehr, sehr schmierig, einfach unglaublich. Es war nicht einfach», äußerte sich Sordo, dem mit einem Abstand von 3,3 Sekunden Andreas Mikkelsen folgte, der im Vorjahr etwas überraschend in Spanien seinen ersten Sieg erzielte. «Auf den letzen 10 km hatte ich das Gefühl, als ob wir vorne links einen Reifenschaden hätten. Ansonsten war alles okay», sagte Mikkelsen.
Von einem guten Morgen konnte der zweifache Saisonsieger Kris Meeke nicht sprechen. Er rollte sich mit seinem Citroën DS3 WRC auf der ersten der sechs Freitagsentscheidungen. «Wirklich kein guter Morgen. Das war eine ganz blöde Situation. In einer Linkskurve drehte ich und raste in einige Rillen. Ich dachte, wir drehen uns, doch das Auto rutschte, traf eine Böschung und wir überschlugen uns, kamen aber wieder auf die Räder», schilderte Meeke sein Pech, das ihn um 1:10,6 Minuten auf den neunten Rang abgleiten ließ.
Stand nach der 4. von 19 Prüfungen:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 41:39,1
2. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 4,4 sec.
3. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 5,7
4. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 10,2
5. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 13,5
6. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 17,1
7. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 40,4
8. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën DS3 WRC, + 1:06,9 min.
9. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroen DS3 WRC, + 1:10,6
10. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 1:32,0