Korsika 2005: Loeb mit weiteren Rekordmarken
Sébastien Loeb bei seinem Rekordsieg 2005 auf Korsika
In echter Meister-Manier erzielte der damals 31 Jahre alte Elsässer im Citroen Xsara beim 14. von 16 WM-Läufen 2005 seinen bereits neunten Saisonsieg. Nach zwölf Asphalt-Prüfungen (= 341,68 km) fuhr der bereits feststehende Champion einen klaren Vorsprung von 1:51,7 Minuten auf den finnischen Ford-Piloten Toni Gardemeister heraus. Den dritten Rang mit einem Rückstand von 2:42,0 Minuten sicherte sich der norwegische Vize-Weltmeister Petter Solberg (Subaru Impreza), der mit 71 Punkten und 45 Zählern Rückstand zu Loeb wieder auf den zweiten Tabellenplatz, den er sich mit dem ausgefallen Marcus Grönholm teilte, aufrückte. Trotz seiner bislang 19 Laufsiege hat der unersättliche Loeb erstmals auf der Mittelmeerinsel sein WM-Heimspiel gewonnen und bescherte Citroen das silberne Jubiläum mit dem 25. Laufsieg.
Noch nie hat ein Fahrer eine Rallye so dominiert wie damals Loeb auf Korsika. Vom Start weg ging er in Führung und baute diese kontinuierlich zu seinem 19. Laufsieg aus. Auf allen zwölf Prüfungen war er mit seinem problemlos laufenden Citroen der schnellste Fahrer. Auf allen Prüfungen die Bestzeit zu erzielen, war bis dato noch keinem anderen Fahrer zuvor gelungen. Diese Messlatte sollte auch heute noch gelten.
«Ich hatte hier nur ein Ziel, das war der Sieg. Deswegen habe ich von Anfang an bis zum Schluss auch immer attackiert», meinte «Super-Seb», der mit seinem neunten Saisonsieg eine weitere Bestmarke aufstellte. Noch nie zuvor hat ein Fahrer neun WM-Läufe in einer Saison gewonnen.
Sein Arbeitgeber Citroen, der wie die PSA-Konzernschwester aus der WM zu Saisonende ausstieg, verpasste knapp die erfolgreiche Titelverteidigung in der Marken-WM. Sechs Punkte haben hierfür gefehlt. In der WM führt der Weltmeister Citroen zwei Runden vor dem Saisonende mit 160 Punkten und 30 Zählern vor Peugeot. Tabellendritter bleibt Ford mit 93 Punkten vor Subaru (89 Zählern), Mitsubishi (59) und Skoda (15).
Nach seinen Hydraulik-Problemen am Samstag erreichte der in Monaco lebende Deutsche Antony Warmbold nach knapp 1.000 Gesamtkilometern im privaten Ford Focus den 13. Rang (Rückstand: 11:47,1 Minuten). Warmbold blieb mit vier Punkten der einzige Deutsche in der WM-Tabelle. «Ohne dieses Pech hätten wir vielleicht noch einen Punkt holen können», war der kurze Kommentar von Warmbold.
Armin Schwarz gab hingegen schon zur Rallye-Hälfte am Samstagmittag wegen starker Handling-Probleme am Skoda Fabia auf. Schwarz wird zu Saisonende seine aktive Karriere beenden. Sein französischer Teamkollege Alexandre Bengué holte mit dem sechsten Platz (Rückstand: 5:27,8 Minuten) das beste Saisonergebnis eines Skoda-Piloten.