Loeb auf Kurs zum neuen Rekord
Loeb baute seine Spanien-Führung aus
Super-Champ Sébastien Loeb ist bei der vorletzten WM-Runde an der spanischen Costa Dorada auf Kurs zu einem weiteren Rekord. Der siebenfache Non-Stop-Titelgewinner verstärkte auf der zweiten Etappe seine bislang einzigartige Spanien-Dominanz. Loeb kann mit dem nahen sechsten Spanien-Sieg erneut Geschichte schreiben. Er wäre damit der erste Pilot, der mit dem deutschen WM-Lauf und der spanischen WM-Runde die gleiche Rallye mehr als fünf Mal ununterbrochen gewonnen hat. Vor den letzten vier Prüfungen am Sonntag hatte der 60-fache Laufsieger einen komfortablen Vorsprung von 44,4 Sekunden auf seinen Citroën-Kollegen [*Person Petter Solberg*] im privaten C4.
Rekordjäger Loeb profitierte allerdings vom Pech seines Citroën-Partners Sébastien Ogier. Der Tabellenzweite überhörte auf der achten Prüfung eine Ansage seines Beifahrers Julien Ingrassia und warf den C4 des Citroën Junior-Teams neben die Piste. Durch diesen Fahrfehler büsste der zweifache Saisonsieger mehr als 15 Minuten und wurde zunächst auf den 17. Platz zurückgeworfen. Am Tagesende erreichte er mit einem Rückstand von 17:21,0 Minuten den 14. Rang. Die Entscheidung um den Loeb-Kronprinzen wurde nun auf das Finale vertagt, weil der WM-Dritte [*Person Jari-Matti Latvala*], der im besten Ford Focus auf dem vierten Platz (Rückstand: 1:11,4 Minuten) lag, seinen Rückstand zu Ogier von 22 auf nur noch zehn Punkte reduzierte.
«Ich bin heute ohne irgendeinen Druck gefahren. Ich schonte zwar meine Reifen, wollte aber dennoch meine Führung komfortabel verwalten», sagte Loeb. Hingegen hat Petter Solberg trotz der klaren Führung von Loeb seinen Sieg noch nicht ganz abgeschrieben. «Es ist höchste Zeit, dass ich in diesem Jahr eine Rallye gewinne, deswegen habe ich auch den Druck auf Loeb erhöht, aber der hat wieder stark gekontert», meinte der Weltmeister von 2003.
Lokalfavorit Dani Sordo steigerte zwar am zweiten Tag seines WM-Heimspiels im zweiten Werks-Citroën seine Leistung, er ist aber auf den dritten Platz mit einem Rückstand von 1:01,3 Minuten zu weit von seinem ersten WM-Sieg entfernt. Starke Probleme mit dem Turbolader am Ford Focus auf der zehnten Entscheidung liessen den Rückstand des fünftplazierten Noch-Vizechampions [*Person Mikko Hirvonen*] auf 6:12,5 Minuten stark ansteigen.
Hermann Gassner jr. bestätigte auch am zweiten Tag seiner Spanien-Premiere seine Form vom Vortag und blieb im seriennahen Mitsubishi auf dem 15. Gesamtplatz (Rückstand: 18:40,7 Minuten) klarer Spitzenreiter der Produktionswagen. In Topform präsentierte sich auch Christian Riedemann, der sich auf den 17. Gesamtrang (Rückstand: 25:2,6 Minuten) steigern konnte und die Wertung der Ford Fiesta International Trophy klar anführte.
Ein loses Vorderrad am Suzuki Swift S1600 und ein daraus resultierender Abflug mit vorzeitiger Aufgabe auf der ersten Samstag-Prüfung liessen die Hoffnungen von [*Person Aaron Burkart*] auf seinen ersten Titel in der Junior-WM stark gegen Null rasen. Der Vize-Junior-Champion von 2008 kann den Titel nur noch gewinnen, wenn sein holländischer Rivale Hans Weijs im Citroën C23 aus dem Finale weniger als sieben Punkte, genau diese liegt Burkart als Tabellenführer vor Weijs, holt. Der Holländer allerdings lag nach zwei Dritteln mit dem zweiten Platz knapp hinter dem einheimischen Leader Yeray Lemes (Renault Clio S1600) mit einem Vorsprung von derzeit elf Zählern zu Burkart selbst auf Titelkurs.
2. P. Solberg/Patterson (N/GB), Citroën C4 WRC, + 44,4
3. Sordo/Vallejo (E), Citroën C4 WRC, + 1:01,3 min.
4. Latvala/Anttila (FIN), Ford Focus WRC, + 1:11,4
5. Hirvonen/Lehtinen (FIN/, Ford Focus WRC, + 6:12,5
6. Wilson/Martin (GB), Ford Focus WRC, + 6:28,3
7. Turan/Zsiros (H), Ford Focus WRC, + 7:48,6
8. H. Solberg/Minor (N/A), Ford Fiesta S2000, + 9:50,3
9. Al Qassimi/Orr (UAE/GB), Ford Focus WRC, + 9:54,3
10. Block/Gelsomino (USA), Ford Focus WRC, + 13:20,9