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Loeb mit Pikes-Peak-Rekordfahrt: «Ich ging ans Limit»

Von Matthias Dubach
«Ich spürte etwas Druck», sagte Sébastien Loeb nach seinem Fabel-Rekordzeit beim Pikes-Peak-Bergrennen. Stellte der Peugeot-Fahrer eine Bestzeit für die Ewigkeit auf?

Die monatelange Vorbereitung hatte sich gelohnt: Sébastien Loeb pulverisierte den Streckenrekord beim legendären Bergrennen auf den Pikes Peak in den USA. Der neunfache Rallye-Weltmeister senkte bei der 91. Austragung des Rennens die Marke von 9:46,164 min auf unfassbare 8:13,878 min. Mit seinem 875-PS-Boliden Peugeot 208 T16 Pikes Peak schlängelte sich Loeb mit einem Durchschnittstempo von 145 km/h durch die 156 Kurven ins Ziel auf 4300 Metern über Meer.

«Das war das Rennen des Jahres für mich», versicherte der 39-Jährige, der 2014 mit Citroën in der Tourenwagen-WM antreten wird. «Zu Beginn meiner Fahrt spürte ich auf jeden Fall etwas Druck, denn ich wusste, dass extrem viel Arbeit und Investitionen von Peugeot und allen anderen Partner in diesem Projekt steckte. Aber in diesem Moment, nach den ganzen Trainings und Testfahrten, lag es nur noch an mir, ich musste Leistung zeigen.»

Zur atemberaubenden Rekordfahrt gehörte aber auch Wetterglück dazu. Wegen einigen Unfällen anderer Teilnehmer hatte sich der Start der Unlimited-Klasse verzögert. Loeb: «Als ich an der Startlinie wartete, konnte ich sehen, wie sich die Wolkendecke über dem Berg verdichtete. Ich dachte mir, wenn wir nicht bald starten können, wird es sehr schwierig.» In der Tat begann es kurz nach der Zieldurchfahrt auf dem Berg leicht zu schneien, im Startbereich setzte Regen ein.

Loeb unterbot die errechnete Idealzeit

Aufgrund der Daten aus den Trainingsläufen errechneten die Ingenieure von Peugeot eine theoretische Idealzeit: 8:15 min. Aber der Rallye-Champion feilte in der Realität nochmals über eine Sekunde ab. «Ich bin sehr glücklich, dass es am Ende eine so gute Fahrt war», atmete Loeb auf. «Ich habe wirklich nicht erwartet, besser als 8:15 zu sein, die 8:13 sind fantastisch. Noch vor dem Start wusste ich nicht, ob ich nun bis zum Maximum attackieren soll oder einfach ein Tempo, das sicher zum Sieg reicht, anschlagen soll. Letztendlich habe ich mich entschieden, ans Limit zu gehen.»

Trotzdem berichtete der Franzose von keinen haarigen Momenten auf der praktisch ungesicherten Bergstrecke. Mit dem spektakulären Ergebnis trug sich Loeb beim zweitältesten Autorennen der USA (nach dem Indy 500) in die Geschichtsbücher ein.

Rhys Millen: «Loeb und Peugeot waren unschlagbar»

Dass der bisherige Rekordhalter Rhys Millen mit 9:02,192 min ebenfalls fast die magische 9-min-Marke knackte, ging fast unter. Der Neuseeländer kündigte bereits an, dass er nächstes Jahr diese Grenze unterschreiten will. «Ich denke, es ist fair zu sagen, dass wir heute nur um den zweiten Platz gefahren sind», anerkannte Millen die Leistung des Gegners.

Millen steuerte seinen Hyundai Genesis ohne Risiko nach oben. «Ich wusste, dass ich Sébastiens Zeit nicht schlagen werde, also nahm ich kein Risiko. Das Lob gebührt Loeb und Peugeot Sport: Sie waren unschlagbar. Ihre Zeit ist schlicht unglaublich. Wann sie unterboten wird? Vielleicht nie…»

Sehen Sie im Video die Rekordfahrt von Loeb, aufgenommen bei der Liveübertragung bei Red Bull TV:

 

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