Citroën lässt sich für Kader 2016 Zeit
Kris Meeke und Mads Östberg sind die aktuellen Werkspiloten des Citroën-Teams in der Rallye-Weltmeisterschaft. Und beide hoffen auf eine Vertragsverlängerung, zumindest für das nächste Jahr. Doch ihr Sportchef Yves Matton will sich noch nicht festlegen und möchte eine Entscheidung nicht vor Mitte Dezember verkünden. Zudem steht Citroën auch noch weiter in der Diskussion, ob der achtfache Marken-Champion überhaupt in der Rallye-König weiter antreten wird.
Matton möchte, falls das Zwei-Zacken-Team weitermacht, die Leistungen seiner Piloten bei den Rallyes in Finnland, Deutschland und Australien als Basis für die Entscheidungsfindung heranziehen. Während Kris Meeke für die Rallyes in Finnland und in Deutschland wegen seiner Fahrfehler wohl mehr mit Minuspunkten rechnen muss, dürfte er «down under» mit seinem dritten Platz wieder im positiven Bereich sein. Mads Östberg musste nach einem Trainingsunfall verletzungsbedingt auf einen Start in Australien verzichten (mehr hierzu weiter unten).
Matton: «Keine Eile»
«Mit der Situation am Fahrermarkt habe ich keine Eile und ich denke nicht, dass ich eine Entscheidung vor dem Ende der Wales Rally GB treffen werde», sagte Matton gegenüber wrc.com. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Australien-Ergebnis von Kris. Er hat genau das gezeigt, was wir von ihm erwartet haben. Bei Mads ist die Situation anders, da er nur zwei der drei (Evaluierungs-) Rallyes bestritten hat. Wir werden sehen, wie er sich in Wales – nach den kommenden Rallyes auf Asphalt, wo wir wissen, dass das nicht sein Lieblingsuntergrund ist – schlagen wird.»
Abgesehen von den Fahrern hat Citroën's Entscheidung, 2017 entweder aus der WRC oder der World Touring Car Championship (WTCC) auszusteigen, großen Einfluss auf die weitere Strategie. «Es ist wirklich wichtig, dass ich ein Gefühl für unsere Pläne für 2017 habe, bevor ich eine Entscheidung treffe», sagte Matton. „«Ich hoffe, dass ich bis 15. Dezember 2015 eine finale Antwort – oder zumindest eine genaue Idee – haben werde. Das ist die Deadline, um sich für die WM-Saison 2016 einzuschreiben und die Fahrer für Monte Carlo zu nominieren.»
Mads Östberg hofft auf Korsika-Einsatz
Die Verletzungen, die sich Mads Östberg bei seinem Unfall mit einem LKW bei der Besichtigung der Prüfungen bei der Rallye Australien zugezogen hat, scheinen doch schlimmer zu sein. Er erlitt auch einen Rippenfraktur. Er musste deswegen auf einen Start verzichten und wurde durch Stéphane Lefebvre ersetzt. Noch ist Östberg in der Rekonvaleszenzphase. Hinter seinem Start beim elften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika steht vorerst noch ein Fragezeichen, auch wenn es Östberg anders sieht.
«Natürlich wird es für Korsika knapp werden, aber ich glaube, ich kann es schaffen», sagte er wrc.com. «Ich fühle mich immer besser und in dieser Woche habe ich wieder damit begonnen, ganz normale Dinge tun zu können. Das ist sicherlich eine Verbesserung. In den ersten zehn Tagen nach dem Unfall hatte ich kaum etwas machen dürfen. Ich habe eine gute Behandlung bekommen und bin im Laufe der Zeit immer besser genesen. Der Bereich fühlt sich immer noch recht steif an - ich fühle mich wie ein alter Mann», scherzte er.
Eine letzte Entscheidung über Östbergs Start findet am Freitag (25. September) nach einem Pre-Event Test auf der französischen Insel statt. «Bei diesem Test werde ich erstmals wieder im Auto sitzen. Da werde ich dann sehen, ob ich mich für die Rallye bereit fühle», sagte er. «Auch im Team haben wir die Entscheidung noch nicht zu 100 Prozent getroffen. Ich bin dazu entschlossen, die Rallye zu fahren und ich bin zu 100 Prozent motiviert. Es fühlt sich an, als ob es möglich wäre. Aber sicher weiß ich es erst, wenn ich das Auto gefahren habe.»
Quelle: wrc.com