Titel in Sicht
Markus Reiterberger macht sich auf und davon
Mit dem dritten Saisonsieg ist Markus Reiterberger (Hungerhuber racing4fun.de) dem Titelgewinn im Yamaha-R6-Dunlop-Cup einen grossen Schritt näher gekommen. Der 16-jährige Obinger gewann in Schleiz vor Ben Gädke (Oelsnitz, Motorradtke-Senger-ADAC Sachsen) und Luca Hansen (Midlum, enperace, Zweirad Voiges) und baute seinen Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Rennen auf 27 Punkte aus.
«Für die Zuschauer war das Rennen vermutlich weniger aufregend als für mich», erklärte Reiterberger nach dem zwei Mal gestarteten und schliesslich um zwei Runden verkürzten Rennen. Der erste Versuch war in Runde zwei nach mehreren Stürzen abgebrochen worden, wobei sich Kjel Karthin (Duisburg, Motorradsport Hilbk) den Oberschenkel gebrochen hat. Auch beim Restart übernahm der Trainingsschnellste Reiterberger rasch die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. «Anfangs war Ben dabei, dann konnte ich forcieren und ein paar Meter zwischen uns bringen. Wir hatten vorne ein bisschen zu wenig Luftdruck, deshalb hat die R6 bergab etwas geschludert, dafür ist mir heute ein fehlerfreies Rennen gelungen. Jetzt habe ich die Chance, in Assen den Sack schon zuzumachen, dann wäre Hockenheim die Kür», freute sich der Bayer.
Ben Gädke hatte sich zunächst an Reiterbergers Fersen geheftet, musste aber abreissen lassen: «Beim Buchhübel war Markus schneller, in der Seng konnte ich wieder etwas gutmachen. Als ich merkte, dass ich das Tempo heute nicht ganz mitgehen konnte, konzentrierte ich mich nach hinten. Mein Team zeigte mir immer +0 an, deshalb wollte ich die letzte Runde perfekt fahren. Prompt unterlief mir ein Fehler, aber da war Luca glücklicherweise schon nicht mehr am Hinterrad. Er hat jetzt noch 13 Punkte Vorsprung, das ist machbar.»
Doch die wird der Mann aus dem Norden verteidigen, zumal für ihn in drei Wochen in Assen so etwas wie ein Heimspiel ansteht: «Als ich sah, das Reiterberger sich aus dem Staub machen will, habe ich forciert. Ich kam zwar an Ben ran, aber nicht vorbei. Deshalb beschloss ich im Hinblick auf die Gesamtwertung, die sicheren 16 Punkte mitzunehmen», verriet Luca Hansen.
Lucy Glöckner (Krumhermersdorf, Team Brandtstädter ADAC Sachsen) muss dagegen zumindest ihre Titelambitionen begraben. Die Sächsin stürzte in der fünften Runde und rutschte in der Gesamtwertung auf Platz vier zurück: «Heimspiele bringen mir kein Glück. Erst am Sachsenring und jetzt hier. Mir ging vor der Seng überraschend das Vorderrad weg, dabei war ich noch gar nicht am pushen», grübelte die schnelle Sächsin, die sich aber aufrappelte und nach einer kernigen Aufholjagd immerhin noch auf Platz siebzehn gewertet wurde.
Das exakt gleiche Missgeschick hatte Patrick Vincon (Knittlingen, DMV team romero) nach dem ersten Start ereilt. Der Trainingszweite kam zwar noch rechtzeitig zum Restart zurück und konnte aus der Boxengasse losfahren, kehrte aber schon bald wieder mit einem Defekt an die Boxen zurück.