Yamaha R6-Dunlop-Cup: Titelentscheidung vertagt
Über 19000 Zuschauer erlebten in Hockenheim ein begeisterndes Rennen des Yamaha R6-Dunlop-Cups, bei dem fünf Fahrer um den Sieg kämpften. Buchstäblich auf dem Zielstrich fing Dominik Engelen noch den lange führenden Toni Riedel ab. Den dritten Platz belegte Sachsenring-Sieger Julian Puffe, der damit rechnerisch auch noch Chancen auf den Titel hat.
«Ich war zunächst der Letzte im Führungspulk und habe die Gegner studiert», berichtete der Sieger. «Als Toni und Max ein paar Meter weggefahren sind, dachte ich, jetzt musst du angreifen, sonst ist es womöglich zu spät. Ich habe zunächst Ville und Julian und drei Runden vor Schluss auch Max überholt. Ich bin dann volles Risiko gegangen und als Toni in der letzten Kurve ein kleiner Fehler unterlief, habe ich so viel Schwung wie möglich mitgenommen und gehofft, dass ich ihn vor der Ziellinie erwische», verriet der 17-jährige Leverkusener.
«Bis zur letzten Kurve hat alles gepasst, als ich die nicht perfekt erwischt habe, ahnte ich schon, dass mich beim Herausbeschleuningen noch einer abfangen könnte», bestätigte Toni Riedel. Richtig Ärger über den so knapp verpassten Sieg kam aber nicht auf. «Mein Ziel war, endlich wieder aufs Podest zu fahren, nachdem ich mich zuletzt vier Mal in Folge mit vierten Plätzen begnügen musste», freute sich der 18-jährige Sachse.
Zum einem Stammgast bei der Siegerehrung hat sich Julian Puffe entwickelt. Seit dem dritten Lauf in Oschersleben war der 17-jährige Schleizer immer oben dabei, diesmal als Dritter: «Nach dem guten Training dachte ich, es wäre noch mehr drin, aber es war wie am Sachsenring ein sehr enges Rennen. In der Schlussphase hatte Max vor mir einige heftige Rutscher, ich konnte ihn zwar überholen, aber wir hatten dadurch den direkten Anschluss an Toni und Dominik verloren.»
Engelens härtester Verfolger Ville Valtonen kam 2,4 Sekunden hinter dem Sieger als Vierter ins Ziel. Der Rückstand des Finnen ist damit vor dem letzten Rennen in drei Wochen am Lausitzring auf 16 Punkte angewachsen, dennoch fand der mit 29 Jahren erfahrenste Pilot des Spitzenquintetts nur lobende Worte für seine jungen Konkurrenten: «Das war zweifellos eines der härtesten Rennen, die ich je gefahren habe. Es gab zahlreiche Überholmanöver, aber alle verhielten sich sehr fair. Es ist beeindruckend, dass diese verdammt schnellen jungen Burschen so gut wie nie stürzen.»
Verlierer des Tages war Max Fritzsch, zumindest fühlte sich der 16-jährige Sachse als Fünfter so. «Bis kurz vor Rennende war es das perfekte Wochenende, aber am Schluss leider ohne den verdienten Lohn.» Fritzsch hatte alle Trainings dominiert und sich im Rennen rundenlang mit Riedel in der Führung abgewechselt. «Gegen Rennende bekam ich immer größere Probleme mit meinen Unterarmen. Normalerweise bremse ich mit zwei Fingern, am Schluss musste ich mit der ganzen Hand zugreifen, aber die Kraft hat gefehlt. Es ist frustrierend, wenn alles perfekt läuft und du dich am Ende geschlagen geben musst, ohne dich wehren zu können.»