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24h Le Mans: Das erwartet Sie 2018 in der LMP2-Klasse

Von Oliver Müller
Gehört zu den Favoriten in Le Mans: Der Oreca 07 von G-Drive Racing

Gehört zu den Favoriten in Le Mans: Der Oreca 07 von G-Drive Racing

In der Serie der Vorberichte auf die 86. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans blickt SPEEDWEEK.com nun auf die LMP2-Kategorie. Dort treten in diesem Jahr 20 Prototypen von drei Herstellern an. Darauf gilt es zu achten.

Bei den 24 Stunden von Le Mans hat es seit etlichen Jahren Tradition, dass es neben den großen LMP1-Boliden auch noch eine weitere Prototypen-Klasse gibt. Die LMP2-Kategorie wurde vor der Saison 2017 komplett umgekrempelt, sodass nur noch vier Konstrukteure für den Bau eines Chassis zertifiziert wurden. Mit Dallara, Ligier und Oreca haben es drei Schmieden in das Feld der 86. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans geschafft. Der vierte im Bunde (Riley/Multimatic) hatte ein Fahrzeug auf der Reserveliste, bevor das einsetzende Team diesen Platz jedoch wieder frei gab. Die LMP2 ist 2018 in Le Mans zudem die einzige Klasse, in der ein Reifenwettbewerb stattfindet. Während in der LMP1- bzw. den beiden GTE-Kategorien alle Fahrzeuge mit Michelin-Pneus besohlt sind, wird in der LMP2-Klasse neben dem französischen Hersteller auch Dunlop als Ausrüster antreten.

Satte 20 LMP2 werden den diesjährigen Klassiker an der französischen Sarthe in Angriff nehmen. Und als großer Favorit gehen wie im Vorjahr die Oreca 07 ins Rennen. Alle neun Wagen des Konstrukteurs aus Signes (einer ist als Alpine gebrandet, aber dennoch ein Oreca) lagen beim Vortest auf den ersten elf Positionen in der Klasse. Stark zeigte sich vor allem der Wagen von DragonSpeed. Hier sitzt neben Roberto Gonzalez und Nathanaël Berthon auch Ex-F1-Pilot Pastor Maldonado am Steuer. Nicht zu unterschätzen ist auch G-Drive (TDS Racing) mit Roman Rusinov, Jean-Eric Vergne und Andrea Pizzitola, die bereits beim Saisonauftakt der FIA WEC in Spa-Francorchamps siegreich waren. Grundsätzlich lassen sich aus dem Oreca-Bündel eigentlich alle neun Fahrzeuge herauspicken, wenn es um den Klassensieg geht. Denn keiner der Wagen ist in Bezug auf das Fahrer-Lineup schlecht besetzt.

Anders sieht es bei den acht Ligier JS P217 aus. Die Fahrzeuge von Algarve Pro Racing (Mark Patterson, Ate de Jong und Tacksung Kim), Larbre Compétition (Erwin Creed, Romano Ricci und Thomas Dagoneau) und einer der beiden Jackie Chan DC Racing (David Cheng, Nicholas Boulle und Pierre Nicolet) werden sich eher im Hinterfeld der Klasse aufhalten. Insgesamt haben es die Ligier auch in diesem Jahr wieder schwer, an der Sarthe zu bestehen. Zwar durfte über den Winter ein Update-Kit für den JS P217 entwickelt werden, doch auch dieses hat bislang noch nicht richtig gezündet. Beim Vortest befanden sich sieben Ligier auf den letzten acht Plätzen in der Klasse. Zwar kommen die Wagen 2018 nun einfacher auf Top-Speed, aber in den Strecken-Abschnitten, in denen Abtrieb gefragt ist, fallen die Ligier wieder zurück. Nichts desto trotz befinden sich illustre Namen in der Ligier-Riege: Die Ex-Formel-1-Piloten Paul di Resta und Juan Pablo Montoya fahren für United Autosports, Will Stevens sitzt im Wagen von Panis Barthez Compétition und der IMSA-Champion Ricky Taylor hat im zweiten Ligier von Jackie Chan DC Racing angeheuert.

Irgendwo in der Mitte zwischen Oreca und Ligier befinden sich die Dallara P217. Drei der Prototypen aus Italien sind 2018 in Le Mans mit dabei. Auch Dallara durfte über den Winter mit einem Update nachlegen. Dieses hat dem Wagen über einen neuen Splitter mehr Abtrieb auf der Vorderachse beschert. Jedoch haben sich die in Le Mans so wichtigen Top-Speed-Werte als logische Folge etwas reduziert. In allen drei Dallara nimmt zumindest ein internationaler Spitzenpilot Platz. Das Fahrzeug vom Racing Team Nederland führt Ex-F1-Pilot Giedo van der Garde an, bei SMP Racing wird Formel-2-Star Norman Nato ordentlich Gas geben und bei Cetilar Villorba Corse ist mit Felipe Nasr ebenfalls ein Ex-Formel-1-Mann für die schnellsten Runden zuständig.

Natürlich hat es im Winter die bereits angesprochenen Möglichkeit der Update-Kits für Dallara, Ligier (und auch Riley) gegeben. Aber davon mal abgesehen hat die LMP2-Kategorie einen Status inne, den es im heutigen Motorsport schon fast gar nicht mehr gibt. In der Klasse werden (zumindest aktuell noch) keine EoT- oder BoP-Maßnamen seitens der Regelhüter ergriffen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wie in guten alten Zeiten ist derjenige vorne der das schnellste Auto gebaut hat. Gerade diese Tatsache macht die LMP2-Klasse so interessant.

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Von Ivo Schützbach
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