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Plan geplatzt: Kein BMW-Kundenteam in der DTM

Von Andreas Reiners
BMW bringt kein Kundenteam an den Start

BMW bringt kein Kundenteam an den Start

Eigentlich wollten Audi und BMW das Feld in der neuen Saison mit Kundenteams auffüllen und interessanter gestalten. BMW muss aber passen: Die Münchner haben kein Team gefunden.

Es war zuletzt abzusehen, nun ist es endgültig fix: 2019 wird in der DTM kein BMW-Kundenteam an den Start gehen. Das teilten die Münchner in einem Statement offiziell mit. Ursprünglich war vorgesehen, dass BMW wie Audi zwei Autos zur Verfügung stellt.

«Wir waren von Beginn an von Gerhard Bergers Idee überzeugt, in der DTM durch den Einsatz von privaten Teams für eine noch größere Vielfalt im Feld zu sorgen. Aus diesem Grund haben wir zugesichert, die Basis für ein Privatteam zu organisieren, zwei Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen sowie weitere Unterstützung in Sachen Ausrüstung und Hardware zu leisten», erklärte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

Noch im Dezember war Marquardt optimistisch, ein oder zwei Teams zu finden, die die beiden BMW M4 DTM einsetzen. Doch nach und nach sprangen die Interessenten ab – denn der Einsatz erfordert eine Menge finanzieller Ressourcen.

Es hake daran, woran es immer hake, meinte der BMW-Boss im Februar und spielte damit auf die finanzielle Komponente an, auf den schwierigen Fahrer-Markt, denn die Einsätze werden auch durch Sponsoren der Piloten finanziert. Ganz offensichtlich war die monetäre Hürde für die Teams aber nicht zu stemmen. Die Rede ist von rund fünf bis sechs Millionen Euro für den Einsatz von zwei Autos.

«Bis dato hat sich keines der Teams, mit denen wir in den vergangenen Monaten Gespräche geführt haben, für ein Engagement für die Saison 2019 entschieden», so Marquardt weiter: «Natürlich ist das schade, aber die Entscheidung liegt bei den Teams. Wir führen jedoch konstruktive Gespräche, um frühzeitig für die Saison 2020 eine Lösung zu finden.»

Begeistert ist man bei der Konkurrenz nicht, da es im vergangenen Jahr zwischen Berger, Audi und BMW per Handschlag die klare Absprache gab, Kundenteams an den Start zu bringen. «Es ist schade, weil wir darauf gehofft haben. Es ist auch für WRT eine blöde Situation. Sie messen sich jetzt nur mit den Werksteams», sagte Audis DTM-Projektleiter Andreas Roos. Und sparte nicht mit Kritik: «Da muss man entsprechend pushen und von Herstellerseite etwas machen. Böse gesagt: Nur zu warten, dass einer dasteht und es hoffentlich macht, ist etwas schwierig.»

Damit bleibt es in der neuen Saison bei einem Kundenteam: das W Racing Team aus Belgien. Klar ist nun allerdings auch: 2019 gehen 18 Autos an den Start. Sechs Audi, sechs BMW, zwei Audi von WRT und vier Aston Martin. Wobei noch nicht feststeht, ob es tatsächlich alle vier Vantage DTM bereits beim Saisonstart in Hockenheim in die Startaufstellung schaffen.

Audi hatte frühzeitig Nägel mit Köpfen gemacht. Bereits im Mai vergangenen Jahres begannen die Gespräche mit WRT, beim Saisonfinale im Oktober wurde der Einsatz bestätigt. Die Mannschaft von Teamchef Vincent Vosse hat sich im GT-Sport einen Namen gemacht und wagt mit Unterstützung von Audi den Sprung in die DTM und will zwei RS 5 DTM einsetzen. Ein Selbstläufer ist das allerdings nicht, sondern harte Arbeit. «Wir trauen ihnen zu, dass sie Performance zeigen. Ihnen fehlen aber ein paar Tricks und Kniffe», sagt Roos.

Hinzu kommt: WRT sucht noch einen zweiten Fahrer. Der 21-jährige Jonathan Aberdein aus Südafrika soll demnächst vorgestellt werden. Ein zweiter Pilot ist aber noch nicht fix, WRT führt dahingehend noch mit einigen Fahrern Gespräche. Das Team nahm im Dezember an den Tests in Jerez teil, aktuell werden die beiden Boliden bei Audi in Neuburg aufgebaut. Vom 15. bis 18. April wird WRT dann auch bei den ITR-Testfahrten auf dem Lausitzring dabei sein.


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