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DTM 2020: Weniger PS für mehr Überholpower

Von Andreas Reiners
Die DTM fährt mit weniger Grund-PS

Die DTM fährt mit weniger Grund-PS

Die DTM-Autos bleiben 2020 im Vergleich zum Vorjahr zum Großteil gleich. Aber: Sie haben weniger Grundpower, dafür mehr Überhol-PS.

Die DTM schraubt für 2020 an der PS-Zahl herum. Für mehr Standfestigkeit beim Vierzylinder-Turbomotor wurde die Leistung im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent reduziert.

Heißt: Der Audi RS 5 DTM und der BMW M4 DTM kommen auf nur noch 580 statt wie bisher rund 610 PS. Das wird erreicht, indem die Menge des Kraftstoffs, die pro Stunde zum Triebwerk fließen darf, von 95 Kilogramm auf 90 Kilogramm gesenkt wird.

Der Hintergrund: In der vergangenen Saison war der neu eingeführte Turbomotor nicht immer sattelfest. Vor allem BMW hatte mit der Zuverlässigkeit zu kämpfen.

Bei Audi wiederum hatte die kurzfristige Einführung der Überholhilfe Push-to-Pass den bereits auf die maximale Leistung hin entwickelten Motor oft an seine Grenzen gebracht, weshalb die Ingolstädter auf die 30 Zusatz-PS durch den «Überholknopf» öfter mal verzichteten.

Hier wird für 2020 nun ebenfalls Hand angelegt, denn die «verlorenen» PS kommt der Überholhilfe zugute: «Im Vorjahr hatten wir 30 PS für Push-to-Pass zur Verfügung, jetzt sind es 60 PS», verrät Meister René Rast: «Das ist sehr gut zum Überholen, aber ich hoffe, dass es auch für die Zuschauer eine coole Show gibt.»

Heißt also: Die Boliden leisten 580 PS, der Überholknopf bringt 60 PS, womit die Motorleistung wie schon 2019 kurzfristig auf rund 640 PS gesteigert werden kann. Und das doppelt so oft wie vorher. Bei 24 Rennrunden (bisher zwölf) darf für bis zu fünf Sekunden jeweils die Mehrleistung zugeschaltet werden.

Außerdem ist Push-to-Pass ab der Saison 2020 auch im Qualifying erlaubt. Diese neue Qualifikationsregel gilt ebenfalls für den Einsatz der DRS-Funktion («Drag Reduction System»), mit dem der Heckflügel flachgestellt, der Luftwiderstand des Autos reduziert und die Höchstgeschwindigkeit erhöht wird.

Im Rennen darf das DRS ab 2020 öfter als bisher eingesetzt werden, 2019 ging das in zwölf Runden jeweils drei Mal. Mit dem kombinierten Einsatz von DRS und Push-to-Pass könnte 2020 möglicherweise erstmals die magische Marke von 300 km/h geknackt werden.


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