Wittmann-Kritik an Audi: DTM-Ausstieg nicht effizient
Marco Wittmann
Marco Wittmann hat die Audi-Entscheidung, die DTM nach der Saison 2020 zu verlassen, kritisiert. Er könne den Audi-Ausstieg «nicht richtig nachvollziehen, denn man hat ja schon bisher extrem viel Geld für die Entwicklung des Turbomotors in die Hand genommen - für am Ende gerade mal zwei Jahre. Ich halte das nicht für effizient», sagte Wittmann dem kicker.
Das Budget der Ingolstädter soll bei rund 50 Millionen Euro liegen, es gibt aber auch Gerüchte, dass Audi für die Entwicklung der Vierzylinder-Turbomotoren, die 2019 erstmals zum Einsatz kamen, insgesamt 100 Millionen Euro in die Hand genommen haben soll.
Für Wittmann war die Entscheidung eine «extrem schockierende Nachricht». Es treffe ja «nicht nur die Fahrerkollegen von Audi und die Teammitglieder dort, sondern uns bei BMW ganz genauso», sagte Wittmann: «Auch unsere Zukunft ist plötzlich ungewiss.»
BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich hatte betont, wie wichtig die DTM für BMW sei, allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass die Serie eine Pause einlegt, um möglicherweise danach wieder neu zu starten. Heißt: Auch Wittmann und Co. müssen schauen, wo sie ab 2021 fahren.
Die Hoffnung stirbt allerdings bekanntlich zuletzt. «Ich wünsche mir, dass es die DTM weiterhin gibt, in welcher Form, das wird sicher die große Frage», sagte Wittmann: Eine Lösung könne nur von DTM-Chef Gerhard Berger kommen. «Nur er kennt die Möglichkeiten, er hat alle Gespräche dazu geführt.»
Es gehe dabei darum, «ob man neue Hersteller bekommen kann oder ein neues Autokonzept benötigt». Der im Februar als Präsident des Deutschen Motorsport-Bundes (DMSB) zurückgetretene Hans-Joachim Stuck hatte bei SPEEDWEEK.com bereits GT3 oder GTE-Autos als Alternative ins Gespräch gebracht.
Wittmann ist im Hinblick auf GT-Autos allerdings eher zwiegespalten: Die DTM-Autos seien «extreme Rennautos, das Schnellste überhaupt, was es im Tourenwagensport gibt. Diese Basis sollten wir nicht verlieren.»