BMW-Pilot Farfus: «Ich habe nichts zu verlieren»
Augusto Farfus
33 Punkte Rückstand hat Augusto Farfus auf DTM-Spitzenreiter Mike Rockenfeller. 50 Punkte sind maximal noch zu holen. Doch der Audi-Pilot fährt eine außergewöhnliche starke Saison, punktete bislang in jedem Rennen. Farfus überzeugt vor allem durch eine starke zweite Saisonhälfte und den Platzierungen 3-2-1 in den letzten drei Rennen. Der Vorteil des Brasilianers im Endspurt um den Titel: Er hat nichts zu verlieren, kann im Grunde nur gewinnen.
So auch in Zandvoort, wo am kommenden Wochenende das vorletzte Saisonrennen steigt. Der Nachteil: Rockenfellers Vorsprung ist so groß, dass dem 29-Jährigen ein zweiter Platz reichen würde. Selbst wenn Farfus gewinnen sollte. Der stets gut gelaunte Südamerikaner hofft vor allem auf gutes Wetter. In Zandvoort allerdings oft ein frommer Wunsch.
«In der vergangenen Saison hat uns das Wetter einen Streich gespielt. Es war sehr wechselhaft. Deshalb hoffe ich, dass die Bedingungen dieses Mal konstant bleiben. Dann sollten wir eine gute Performance zeigen können, denn die Strecke liegt unserem Auto. Die entscheidende Frage wird allerdings sein, wie lange die Reifen halten. Denn der Kurs weist von allen DTM-Strecken den höchsten Reifenverschleiß auf. Nur wer im Rennen die perfekte Strategie hat, kann hier gewinnen. Ich habe nichts zu verlieren und gehe top-motiviert ins Wochenende», sagte Farfus.
BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt hofft darauf, die Titelentscheidung noch etwas herauszögern zu können. «Unser dritter Saisonsieg in Oschersleben hat jedem im Team noch einmal einen zusätzlichen Motivationsschub verliehen. Wir nehmen also viel Schwung mit nach Zandvoort und haben uns auch für das vorletzte Rennen der Saison 2013 wieder einiges vorgenommen. Dass wir in Augusto Farfus den einzigen Fahrer im Feld bei uns haben, der neben Mike Rockenfeller noch Chancen auf den Gewinn des Fahrertitels hat, ist großartig. Wir werden alles dafür geben, damit die Fans wie schon 2012 in Hockenheim einen echten Showdown um den Titel erleben werden und die Entscheidung erst im letzten Rennen fällt», sagte Marquardt.
Der BMW-Boss schaut natürlich mit mehr als einem Auge zur Herstellerwertung. Schließlich ist dort der einst komfortable Vorsprung auf neun Punkte zusammengeschmolzen. «In der Herstellerwertung liegen wir vorne. Diese Führung wollen wir in Zandvoort verteidigen. Um das zu erreichen, müssen wir in der Breite ein besseres Ergebnis erreichen als zuletzt in Oschersleben. Genau das ist unser Ziel», so Marquardt.
In der Breite besser: Dann ist auch Joey Hand gefragt, der zuletzt zweimal ohne Punkte blieb, mit 26 Zählern insgesamt aber verdeutlicht hat, dass er aus seinem Rookiejahr gelernt hat. «Zandvoort ist die vielleicht amerikanischste Strecke im DTM-Kalender. Der Speed ist hoch und die Autos kommen ziemlich nah an die Streckenbegrenzung heran. Eigentlich sollte mir der Kurs liegen. Ich habe hohe Erwartungen. Wenn wir dort eine gute Vorstellung abliefern, sollte das allen im Team noch einmal einen gewaltigen Motivationsschub für das Finale in Hockenheim geben», sagte der US-Amerikaner.