Franz Zorn fühlt sich vom Schiedsrichter betrogen
Zorn kam im achten Grand Prix zum siebten Mal ins Halbfinale
Beim Eisspeedway-Grand-Prix in Inzell schaffte es Franz Zorn (42) an beiden Tagen bis ins Semifinale. Am Samstag unterlag er den WM-Führenden Daniil Ivanov (27) und Dmtri Koltakov (22) – am Sonntag erwischte er im Halbfinale ein Loch und verlor dadurch den Anschluss.
«Die vorderen drei Russen fahren derzeit ein Tempo, das ist brutal», weiss Franz Zorn. «Am Sonntag fuhr ich im Halbfinale nach dem Start neben Koltakov die Gegengerade runter, dann habe ich beim Umlegen ein Loch erwischt und hatte in der Kurve einen extremen Steher. Als ich mich wieder gefangen hatte, waren die anderen bereits weg. Das ganze Wochenende war ein bisschen durchwachsen. Ich bin schon zufrieden, dass ich Punkte gut gemacht habe, es hätten aber auch zwei mehr sein können.»
Am Sonntag wurde Zorn in seinem ersten Lauf vom polnischen Schiedsrichter Marek Wojaczek disqualifiziert, als WM-Spitzenreiter Ivanov stürzte. Zorn: «Ich habe eine Runde vor ihm geführt. Ich war innen und er aussen und wir sind Lenker an Lenker über die Gerade gefahren. In der Kurve war er aussen hinter mir und ich habe am Kurvenausgang die Bahn als Führender voll ausgenutzt. Als der Lauf abgebrochen wurde, bekam ich erst mit, dass sich Ivanov geschmissen hatte. Als die rote Helmfarbe als Abbruchverursacher disqualifiziert wurde, dachte ich, was ist denn jetzt los? Er hatte weder Kontakt mit mir, noch war an meinem Motorrad etwas beschädigt. Ich war vorne, also muss Ivanov vom Gas gehen, wenn es für ihn nicht mehr ausgeht. Der Schiedsrichter lag total falsch. Immer wenn es einen Sturz gegeben hat, schloss er sofort einen aus, ohne länger zu überlegen. Ich wurde zu unrecht disqualifiziert.»
Fünfter Platz in Reichweite
In der WM-Wertung liegt der Saalfeldener derzeit auf dem sechsten Platz. Mit vier Punkten Rückstand auf den vor ihm liegenden Pavel Tschajka ist beim abschliessenden GP-Lauf in Uppsala am kommenden Wochenende noch der fünfte Platz drin.
«Das Finale in Uppsala zu erreichen ist nach wie vor das Ziel», blickt der Red-Bull-Pilot auf den schwedischen Grand Prix voraus. «Momentan stehen wir etwas in unserer Entwicklung, doch wir haben noch eine Kleinigkeit für Uppsala vorbereitet, mal sehen wie es funktioniert. Der fünfte Platz in der WM ist greifbar.»