Luca Bauer: «Heute ein Quäntchen mehr Rennglück»

Luca Bauer freute sich mit seinem Team über den Podestplatz
Als sein Saisonziel für die diesjährige Eisspeedway-WM-Saison nannte Luca Bauer einen Platz in den Top-3. Ein ambitioniertes, aber durchaus realistisches Ziel des seit der Vorwoche dreifachen EM-Zweiten und WM-Vierten von 2023. Damals schaffte er diese WM-Platzierung unter anderem mit einem Podiumsplatz in seinem Wohnzimmer Max-Aicher-Arena, was auch für die diesjährige Veranstaltung in Inzell sein Zusatzziel war.
Am Samstag musste der 26-Jährige aus Reit im Winkl in seinem letzten Vorlauf volles Risiko gehen, um ins Finale zu kommen. Was letztendlich misslang, indem er von der Bahn segelte. Mit Tagesrang fünf hatte er zumindest gut für die WM gepunktet.
Am Sonntag hing der Finaleinzug bei drei in den Vorläufen punktgleichen Fahrern wieder am seidenen Faden, doch drin ist drin. Im Kampf um die Tagespodestplätze sorgte der Finne Heikki Huusko mit seinem Sturz für einen Abbruch sowie Neustart, bei dem keiner der übrigen drei, Martin Haarahiltunen mit Maximalpunktzahl, Jasper Iwema und eben Luca Bauer leer ausgehen konnte.
«Haara» war vorn schnell weg, aber dahinter ging es beim Kampf um Silber eng zu. Schließlich gewann der mit Motivationsproblemen kämpfende Schwede souverän und Luca Bauer fand, trotz intensiver Bemühungen auf der Innen- und Außenbahn, bis zum letzten Meter keinen Weg an dem Niederländer Iwema vorbei.
«Das war natürlich das wichtigste Rennen der Saison für mich. Gestern hat es leider nicht so richtig geklappt, obwohl das vom Eis her noch eher meine Bedingungen waren. Heute war das Eis schnell ziemlich aufgerissen, doch das Quäntchen mehr Rennglück war mal auf der anderen Seite», sagte Luca Bauer kurz nach seinem zweiten GP-Podium seiner Karriere zu SPEEDWEEK.com.
Natürlich war er damit überaus zufrieden, doch wie so oft in der diesjährigen Saison erfreute er sich an einem weiteren Fakt mindestens genauso. Dazu führte er aus: «Was mich am meisten zufrieden stellt ist, dass ich viel über die Innenlinie geholt habe. Das ist bei mir das leidige Thema der letzten Jahre. Außen hätte ich heute wieder nichts geholt. Daher freut mich das Ergebnis heute noch mehr als mein zweiter Platz vor zwei Jahren hier, weil es nichts mit einem glücklichen Rennverlauf zu tun hatte, dass ich die Starts gewinne und auf meiner Außenbahn das Rennen zu Ende fahre. Ich kann jetzt um jeden Punkt kämpfen und vier Runden innen mitkämpfen. Vielleicht nicht auf dem Haarahiltunen seinem Niveau, aber mit dem Rest kann ich so mitkämpfen, dass ich aufs Podium fahren kann. Das ist auch für meine Zukunft wichtig, weil es ja nur noch besser werden kann.»
Das bedeutet zugleich, dass er inzwischen ein wesentlich kompletterer Rennfahrer ist und er somit aus eigener Kraft um die WM-Medaillen fighten kann. Zwar ist er aktuell mit 28 Zählern «nur» WM-Fünfter, doch die Fahrer auf den Positionen zwei bis fünf haben alle 30, 29 oder 28 Punkte.
Bauer: «Trotzdem werden Podestplätze in Heerenveen schwer, weil das Eis dort nicht so gut ist wie in Inzell. Es gibt halt gute Eismeister und weniger gute Eismeister. Aber die Bedingungen sind für alle gleich. Man hat aber hier gesehen, wie schnell auch die anderen Fehler machen können. Also heißt es, alle Punkte mitnehmen die möglich sind, dann schauen wir, was am Ende rauskommt.»