MotoGP: Katar-GP trotzt leeren Tribünen

Sturz machte Haarahiltunen zum Eisspeedway-Champion

Von Manuel Wüst
Max Koivula (li.) gegen Martin Haarahiltunen

Max Koivula (li.) gegen Martin Haarahiltunen

Das Finale der Eisspeedway-Weltmeisterschaft 2025 im Thialf-Stadion in Heerenveen war voller Dramatik. Die Entscheidung fiel im letzten Lauf und Max Koivula spielte ungewollt die Hauptrolle in diesem Krimi.

Vor dem Saisonfinale der Eisspeedway-WM stellten sich mehrere Fragen: Kann Niclas Svensson seinem Clubkamerad Martin Haarahiltunen den Titel streitig machen? Bleibt Luca Bauer in den Top-5 und sichert sich damit sein GP-Ticket für 2026? Und kann Heikki Huusko, der am Samstag mit sieben Stichen am Fuß genäht wurde, teilnehmen? Letztere Frage konnte am Sonntagmittag mit einem Ja beantwortet werden. Der Finne beobachtete das Aufwärmen seiner Maschinen und stieg am Vorstart direkt aus dem Rollstuhl aufs Bike. Dass er in seinem letzten Lauf stürzte, aber dennoch acht Punkte schrieb und Siebter wurde, ist beinahe unglaublich.

Im Kampf um die WM-Krone zogen Martin Haarahiltunen, Max Koivula und Niklas Svensson souverän ins Finale ein. Haarahiltunen gab in den Vorläufen einen Zähler gegen Koivula ab, der selbst einmal gezwungen war sein Motorrad artistisch abzufangen, um nicht zu stürzen und sich dann sogar noch Filip Jäger schnappen konnte.

Svensson war bis wenige Meter vor dem Ziel im 20. Lauf auf Maximumkurs, ehe er mit Haarahiltunen im Nacken ausgangs der Zielkurve in die Streckenbegrenzung schlitterte. Sportlich fair brachte Haarahiltunen seinen Hauptkonkurrenten ins Fahrerlager zurück, wohlwissend, dass das Finale die Entscheidung um den Titel bringen würde. Als Vierter gesellte sich Jasper Iwema zu den drei Finalisten. Der Niederländer legte nach sechs Punkten in den ersten drei Läufen noch eine Schippe drauf und holte zwei Laufsiege.

Nachdem sich im Finale das Feld nach dem Start sortiert hatte, sah es über mehrere Runden danach aus, als könnte es ein Stechen um den WM-Titel geben, da Svensson führte und Koivula vor Haarahiltunen auf dem zweiten Rang lag. Dies hätte Punktgleichheit zwischen den beiden Schweden bedeutet. Doch Ende der dritten Runde rutschte Koivula aus und der Lauf wurde abgebrochen, als Svensson schon auf dem Weg in die letzte Runde war.

Als um 16:40 Uhr FIM-Renndirektor Phil Morris den wartenden Fahrern signalisierte, dass der Lauf nicht wiederholt werden würde und in der Reihenfolge Svensson, Haarahiltunen, Iwema gewertet wird, war offiziell, dass Haarahiltunen zum vierten Mal in Folge Weltmeister ist.

«Es ist ein so unglaublich gutes Gefühl und eine unfassbare Erleichterung», sagte Martin. «Wenngleich es auch ein merkwürdiges Gefühl ist, auf diese Art und Weise eine Titelentscheidung zu haben, indem abgebrochen wurde, Niclas so den Lauf gewann und ich Zweiter wurde.»

Aus deutscher Sicht ist festzustellen, dass Luca Bauer als Tageszehnter aus den Top-Fünf herausrutschte und WM-Sechster wurde. Somit muss der Bayer sich im kommenden Jahr erneut für den Grand Prix qualifizieren. Für Maximilian und Max Niedermaier lief es am zweiten Renntag im Thialf-Stadion noch schlechter, sie wurden 15. und 16.

Ergebnisse Eisspeedway-GP Heerenveen/NL:

1. Niclas Svensson (S), 20 WM-Punkte/12 Vorlaufpunkte
2. Martin Haarahiltunen (S), 18/14
3. Jasper Iwema (NL), 16/11
4. Max Koivula (FIN), 14/14
5. Jimmy Olsen (S), 12/10
6. Lukas Hutla (CZ), 11/9
7. Heikki Huusko (FIN), 10/8
8. Martin Posch (A), 9/7
9. Jimmy Hörnell (S), 8/7
10. Luca Bauer (D), 7/7
11. Sebastian Reitsma (NL), 6/5
12. Filip Jäger (S), 5/4
13. Leon Kramer (S), 4/4
14. Melwin Björklin (S), 3/2
15. Maximilian Niedermaier (D), 2/2
16. Max Niedermaier (D), 1/2
17. Niek Schaap (NL), 0/1

Endstand Eisspeedway-WM 2025:

1. Martin Haarahiltunen (S), 70 Punkte
2. Niclas Svensson (S), 68
3. Max Koivula (FIN), 59
4. Jasper Iwema (NL), 52
5. Heikki Huusko (FIN), 50
-----------------------------------------------------
6. Luca Bauer (D), 46
7. Lukas Hutla (CZ), 42
8. Max Niedermaier (D), 32
9. Filip Jäger (S), 28
10. Martin Posch (A), 26
11. Jimmy Olsen (S), 25
12. Sebastian Reitsma (NL), 25
13. Jimmy Hörnell (S), 14
14. Franz Zorn (A), 12
15. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 11
16. Franz Mayerbüchler (D), 6
17. Maximilian Niedermaier (D), 6
18. Leon Kramer (S), 4
19. Melwin Björklin (S), 3
20. Reinhard Greisel (D), 3
21. Niek Schaap (NL), 2
22. Josef Kreuzberger (A), 0

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