Silverstone: Toyota - «Jahreswagen» ist schneller
Toyota mit dem 2012er TS030 in Silverstone am Freitag
Die Ankündigung von Toyota zu Wochenbeginn überraschte: Die Japaner verkündeten beim Start der Sportwagenweltmeisterschaft an diesem Wochenende in Silverstone nicht mit dem überarbeiteten, neuen 2013er Auto auszurücken, sondern mit dem TS030 auf Baustand 2012 gegen zwei neue Audi R18 e-tron quattro anzutreten.
Doch nicht etwa Teilemangel oder Zeitverzug sind die Gründe, warum Toyota nochmals auf den Jahreswagen zurückgreift. «Wir haben festgestellt, dass unser 2012er Auto auf einer Strecke wie Silverstone, die viel Abtrieb erfordert, einfach schneller ist», erklärte ein Toyota-Sprecher gegenüber SPEEDWEEK.de. «Das neue Auto wurde rein für Le Mans mit einem low-downforce Aeropaket entwickelt. In der Konfiguration ist das einfach auf einer Strecke wie Silverstone langsamer als das letztjährige Auto, mit dem wir zuletzt in Shanghai in high-downforce Konfiguration gewonnen haben.»
Entscheidung für «Jahreswagen» fiel erst sehr kurzfristig
«Wir werden für das neue Auto natürlich ein Paket mit viel Abtrieb entwickeln, allerdings kommt das erst nach Le Mans. Das high-downforce-Paket hat für uns bis Le Mans einfach keine Priorität. Die Entscheidung, hier in Silverstone mit dem letztjährigen Auto anzutreten, fiel allerdings auch sehr kurzfristig, es war ursprünglich nicht geplant.»
In Spa beim zweiten Lauf der Sportwagen-WM Anfang Mai wird Toyota dann mit zwei TS030 in zwei unterschiedlichen Bauständen ausrücken. «Für Spa sind wir uns nicht sicher, welches Auto das Schnellere ist. Daher setzen wir dort beide ein, ein TS030 nach Stand 2012 und einen nach Stand 2013.»
«Die 24h von Le Mans haben für uns derzeit absolute Priorität und das grosse Ziel auf das wir hinarbeiten, das neue Auto wurde nur im Hinblick auf Le Mans entwickelt.»