Esteban Gutiérrez in Sao Paulo: Nerven lagen blank
Esteban Gutiérrez wurde im Fahrerlager von Interlagos im Gespräch mit seiner früheren Chefin Monisha Kaltenborn gesichtet
Es war eine Szene, die viele Fahrerlager-Dauergäste überraschte: Als Esteban Gutiérrez seinen Renner wegen eines ERS-Problems nach 60 schwierigen Runden auf dem Autódromo José Carlos Pace in der Box abstellen musste, pfefferte der sonst sehr höfliche Mexikaner seine Rennhandschuhe in die Ecke.
Auch das tröstende Schulterklopfen von Haas-Teamchef Günther Steiner wollte Gutiérrez nicht annehmen. So wütend hatte man den Mexikaner noch nie erlebt. Sein Ärger ist indes verständlich, schliesslich weiss der 25-Jährige aus Monterrey, dass er sein zweitletztes Rennen für das Haas-Team bestreitet. Seit diesem Wochenende weiss es auch die ganze Welt, denn der frühere Ferrari-Testpilot verkündete in den sozialen Medien seinen Abgang bei der US-Truppe.
Ob er der Formel 1 erhalten bleibt, ist fraglich – Gutiérrez selbst sagt dazu: «Ich habe mehrere Optionen, und einige davon betreffen die Formel 1.» Er wurde im Fahrerlager von Interlagos denn auch im Gespräch mit seiner früheren Chefin Monisha Kaltenborn gesichtet.
Zum Rennen selbst sagte der 58-fache GP-Pilot: «Es hat Spass gemacht, auch wenn es zu Beginn noch ziemlich langweilig war. Aber als wir auf den Regenreifen endlich angreifen durften, wurde es besser. Die Bedingungen waren schwierig und man musste wirklich aufpassen, um nicht von der Strecke zu rutschen.»
«Ich hatte ein gutes Tempo und konnte mich nach vorne kämpfen, deshalb hatte ich die Hoffnung auf Punkte. Doch leider gab es dann Probleme mit der Energierückgewinnung. Ich hatte Probleme mit der Power auf der Bremse und in den Kurven. Auf nasser Piste ist das das Letzte, was du brauchen kannst. Das Team gab sich alle Mühe, um das in den Griff zu bekommen, aber am Ende musste ich meinen Renner abstellen.»