Formel 1: Ralf Schumacher outet sich

Christian Estrosi: Frankreich-GP 2018 mit 75.000 Fans

Von Agnes Carlier
​Der frühere Motorrad-Rennfahrer Christian Estrosi, heute Präsident des Regionalrats der Provence Côte d’Azur, über den Frankreich-GP ab 2018: «Wir wollen 75.000 Fans beim Rennen haben.»

Aufbruchstimmung in Frankreich. Formel-1-Pilot Romain Grosjean sagt nach der Ankündigung, der Frankreich-GP werde ab 2018 wieder auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet ausgetragen: «Das ist eine wunderbare Nachricht. Ich freue mich sehr darauf, endlich haben zu dürfen, was mir bislang als Grand-Prix-Fahrer verwehrt war – ein Heimrennen.» Der Grand Prix ist mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone auf eine Laufzeit von fünf Jahre ausgelegt, also von 2018 bis und mit 2022, mit einer Option auf weitere fünf Jahre.

Der frühere Motorrad-Rennfahrer Christian Estrosi, heute Präsident des Regionalrats der Provence Côte d’Azur, zerstreut Bedenken, dass das Rennen wie vor gut zehn Jahren in erneute Schwierigkeiten geraten könnte.

Christian, lass uns nach der Bestätigung der Rückkehr des Frankreich-GP über einige Eckdaten sprechen. Wieviele Zuschauer strebt ihr an?

Beim Motorradrennen Bol d’Or hatten wir zwei Mal rund 75.000 Fans am Circuit Paul Ricard. Ich sehe nicht ein, wieso das mit der Formel 1 nicht auch klappen sollte. Als wir in Toulon den America’s Cup hatten, strömten 400.000 Menschen in die Region. Auch das ging. Ich sehe da keine Probleme, auch nicht mit Hotelzimmern.

Gutes Stichwort. Das ist doch immer einer der Vorwürfe – dass es in der Region zu wenig Hotelbetten habe.

Das stimmt einfach nicht. Zunächst einmal: Wir reden hier von der zweitgrössten Tourismus-Region des Landes. Nur nach Paris kommen in einem Jahr mehr Touristen als nach Südfrankreich. Wir reden hier von 12 Millionen Menschen. Seit dem letzten Grand Prix 1990 haben zudem in der Region um Toulon und Bandol viele zusätzliche Hotels jeder Preiskategorie eröffnet.

Anderer Einwand, der immer wieder zu hören war: Die Zufahrt zur Rennstrecke sei zu eng.

Wir glauben, dass die Infrastruktur das verkraftet. Auch hier: Seit 1990 wurden zusätzliche Strassen gebaut, und bis 2020 kommen ständig noch mehr hinzu. Das Autobahnnetz in der Region wurde ausgebaut. Und wir haben fünf Flughäfen in der Nähe: Nizza, St. Tropez, Toulon-Hyères, Le Castellet und Marseille-Marignane.

Wer trägt die finanzielle Last?

Vor allem die Region Provence Côte d’Azur. Es ist noch in Diskussion, wer sich zusätzlich und in welcher Höhe an den weiteren Kosten beteiligt. Die Region wird ungefähr 14 Millionen Euro in den Grand Prix investieren. Die Gesamtkosten bewegen sich in der Region von 30 Millionen.

Seit 2008 ist immer wieder versucht worden, den Frankreich-GP wiederzubeleben. Was hat sich nun geändert?

Die Entscheidungsträger sind andere. Ich stehe für eine neue Generation, das Projekt hat mit Magny-Cours oder anderen Projekten nichts zu tun. Wir haben Machbarkeitsstudien aufgestellt, die beweisen – dieses Projekt ist finanziell gesund. Wir belegen auch, wie sportliche Grossanlässe das Image einer Stadt oder einer Region fördern. Daher glauben wir: Die Investitionen werden sich für alle auszahlen.

Wir investieren ungefähr so viel Geld wie das andere europäische Veranstalter machen, bei WM-Läufen wie in Monza oder England oder Spa-Francorchamps. Mit André Maes aus Belgien gab es einen regen Gedankenaustauch, er konnte viel beitragen.

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