Pierre Gasly: Nächster GP2-Meister, der warten muss
Pierre Gasly: «Ich habe meine ganze Zeit und Energie eingesetzt, um dieses Ziel zu erreichen»
2016 holte sich Red Bull-Junior Pierre Gasly zwar den Titel in der GP2-Meisterschaft. Trotzdem muss der Franzose auch im nächsten Jahr zuschauen, wenn die Formel-1-Stars ihre Runden drehen. Dabei hatte alles auf einen Aufstieg des 20-Jährigen aus Rouen hingedeutet. Nach Daniil Kvyats Formkrise, die auf die Toro Rosso-Rückkehr des Russen folgte, hiess es gerüchteweise sogar, der Junior würde dessen Cockpit noch in der Saison 2016 übernehmen.
Doch nicht nur daraus wurde nichts, auch der erhoffte Aufstieg nach dem Titelgewinn im Vorzimmer der Königsklasse bleibt aus, denn Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko lässt Kvyat noch ein weiteres Formel-1-Jahr bestreiten. Als Gasly von der Vertragsverlängerung des 22-jährigen Toro Rosso-Piloten erfuhr, war er sehr enttäuscht, wie er im Interview mit Sky Sports F1 gesteht.
«Ich war wirklich niedergeschlagen und traurig, denn wir Rennfahrer arbeiten alle auf das eine Ziel hin, eines Tages in der Formel 1 zu sein. Und ich habe meine ganze Zeit und Energie eingesetzt, um dieses Ziel zu erreichen», gesteht der 42-fache Podeststürmer, der in 121 Renneinsätzen in diversen Nachwuchsformeln insgesamt elf Siege erzielt hat.
Seufzend fügt Gasly an: «Es gab da eine Möglichkeit, doch leider wurde daraus nichts. Ich war wohl leider zur falschen Zeit am richtigen Ort.» Kämpferisch fügt er an: «Aber ich werde weiterkämpfen, denn das ist weiterhin mein grosses Ziel. Es war also eine Enttäuschung, aber diese hat mich auch noch mehr angetrieben, den GP2-Titel in Abu Dhabi zu sichern.»
Neben seiner Reservistenrolle für die beiden Red Bull-Rennställe im Formel-1-Feld will Gasly auch Rennen bestreiten, um in Übung zu bleiben. In Frage kommt etwa ein Einsatz in der japanischen Super Formula, wie ihn McLaren-Honda-Aufsteiger Stoffel Vandoorne in diesem Jahr absolviert hat.
«Ich versuche das Beste aus dem Reservefahrer-Dasein zu machen. Es ist sicher eine gute Erfahrung, und ich denke, wichtig ist auch, dass ich nebenbei weiter Rennen bestreite. Wir schauen uns verschiedene Serien an. Was Stoffel gemacht hat, ist nicht schlecht, deshalb ziehen wir auch diesen Weg in Erwägung. Ich hoffe, dass ich sehr bald erfahren werde, wie mein Programm im nächsten Jahr aussehen wird», erklärt Gasly.