GP Frankreich 2018: Circuit Paul Ricard entschärft
Als die Formel 1 1971 erstmals auf die Rennstrecke des Apéritiv-Herstellers Paul Ricard ausrückte, waren die Fahrer beeindruckt: Alleinstellungsmerkmal des damals 5,81 Kilometer langen Kurses war die 1,8 Kilometer lange Mistral-Gerade (benannt nach dem Wind), von dort ging es in die Rechtskurve Signes.
Nach dem tödlichen Unfall von Elio de Angelis 1985 in der S-Kurvenkombination Verrerie wurde der Kurs aus Sicherheitsgründen kürzer: Von 1986 bis 1990 fand das Rennen vier Mal auf der nur 3,813 km langen Piste statt.
Ab 2018 wird des den Frankreich-GP wieder geben, erstmals seit 2008 (in Magny-Cours), und erfreulicherweise auf dem grossen Layout der Paul-Ricard-Strecke. Allerdings werden die GP-Rennern nicht auf der ganzen Mistral-Geraden hinunterheulen.
Zu gross ist die Angst, dass die zu schnellen Autos bei allfälligen Problemen in der Signes zu wenig Sturzraum hätten. Nein, vielmehr werden die Formel-1-Autos ungefähr nach Hälfte der Geraden in die sogenannte Chicane Nord abbiegen, um nach dieser Links-Rechts-Kombination wieder auf die Mistral zurückzukehren.
Diese Pistenführung ist 5,842 km lang, damit dürfte eine Renndistanz von 53 Runden vorgegeben sein (= 309,626 km).
Gemäss Formel-1-Reglement besteht die GP-Distanz aus 305 Kilometern plus Rest einer Runde. Einzige Ausnahme: Monaco.
Die Schikane wird bei zahlreichen Rennen verwendet. In diesem Jahr waren in Paul Ricard unter anderen Serien zu Gast – die Formel-3-EM, die Formel V8 3.5, die European Le Mans Series, die Tourenwagen-WM oder der Formel-Renault-Eurocup 2.0. Insgesamt sind für Tests und Rennen in Paul Ricard mehr als 150 Pistenvarianten möglich.
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